Universal schluckt EMIs Plattengeschäft für 1,2 Milliarden Pfund

Nach einer monatelangen Hängepartie ist der Verkauf des Tonträgergeschäfts der britischen EMI an Branchenprimus Universal Music perfekt. Das erklärte der bisherige EMI-Besitzer, die US-Grossbank Citigroup, am Freitag in New York. Sie darf sich auf Einnahmen von 1,2 Mrd. Pfund freuen (1,8 Mrd. Franken).

Der Musikkonzern Universal übernimmt den Konkurennten EMI (Archiv) (Bild: sda)

Nach einer monatelangen Hängepartie ist der Verkauf des Tonträgergeschäfts der britischen EMI an Branchenprimus Universal Music perfekt. Das erklärte der bisherige EMI-Besitzer, die US-Grossbank Citigroup, am Freitag in New York. Sie darf sich auf Einnahmen von 1,2 Mrd. Pfund freuen (1,8 Mrd. Franken).

Zu EMI gehören bekannte Namen wie Katy Perry, Robbie Williams und Herbert Grönemeyer. Auch legendäre Bands wie die Beatles, die Beach Boys und Genesis kommen nun unter das Dach von Universal. Die weltgrösste Plattenfirma ihrerseits ist Teil des französischen Medien- und Telekommunikationskonzerns Vivendi.

Erst vor einer Woche hatten die Wettbewerbshüter den bereits im November beschlossenen Verkauf zugelassen. Allerdings machte die EU-Kommission Auflagen, um den neuen, alten Branchenriesen Universal nicht zu mächtig werden zu lassen: EMI muss unter anderem das Plattenlabel Parlophone verkaufen, das Künstler wie Coldplay, Pink Floyd und Tina Turner unter Vertrag hat.

EMI war die kleinste der vier grossen Plattenfirmen, zu denen noch Sony Music und Warner Music zählen. Die Abwanderung des Musikgeschäfts ins Internet hatte EMI schwer zugesetzt.

Zu allem Überfluss sprangen auch noch mehrere Stars ab. Der frühere Eigner, der Finanzinvestor Terra Firma, musste EMI schliesslich dem Kreditgeber Citigroup überlassen.

Die Bank entschied sich schliesslich, EMI in Einzelteilen zu verkaufen: Das zweite Standbein, der Musikverlag mit Rechten an 1,3 Millionen Songs, ging für 2,2 Mrd. Dollar an eine Investorengruppe um Sony. In diesem Katalog finden sich Lieder vom frühen 20. Jahrhundert bis heute.

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