Die Universität Zürich klärt die Vorwürfe der «Rundschau» des Schweizer Fernsehens SRF gegen Christoph Mörgeli ab. Gemäss «Rundschau» waren bei rund einem Dutzend von Mörgeli betreuten Doktorarbeiten zum Dr. med. vorwiegend historische Texte abgeschrieben worden.
Laut der «Rundschau» vom Mittwoch findet bei diesen Doktorarbeiten nur auf wenigen Seiten eine wissenschaftliche Interpretation der historischen Texte statt. Teilweise verfügten die Dissertationen nicht einmal über ein Literaturverzeichnis. Ein ehemaliger Doktorand berichtete in der Sendung zudem, er habe einen Übersetzer für die Transkriptionen der Texte beauftragt.
Die Universitätsleitung hat nun aufgrund der Vorwürfe der Medizinischen Fakultät den Auftrag erteilt, den Sachverhalt abzuklären und der Universitätsleitung Bericht zu erstatten, wie es in einer Mitteilung der Uni vom Donnerstag heisst. Bevor die Abklärung erfolgt sei, nehme die Universität Zürich nicht weiter Stellung.
Im September freigestellt
Christoph Mörgeli war im September 2012 als Kurator des Medizinhistorischen Museums der Universität Zürich (UZH) per sofort freigestellt worden.
Die Uni begründete ihren Entscheid mit ungenügenden Leistungen Mörgelis als Konservator und Verantwortlicher für die Objektsammlung sowie mit seiner massiven Verletzung der Loyalitätspflicht gegenüber der Universität.
Mörgeli selbst sieht dies anders und rekurrierte gegen seine Entlassung. Er macht eine politisch motivierte Kampagne geltend. Als bekannter SVP-Nationalrat werde er an der UZH nicht mehr geduldet.