Nach dem verheerenden Blutbad im zentralsyrischen Tremseh haben UNO-Beobachter die Umgebung des Dorfes inspiziert. Nach UNO-Angaben vom Samstag näherte sich ein Beobachterteam am Freitagabend dem Ort des Massakers in der Provinz Hama bis auf sechs Kilometer.
Das Massaker in Tremseh, bei dem nach Angaben von Aktivisten am Donnerstag bis zu 250 Menschen getötet worden waren, hatte weltweit Entsetzen ausgelöst und erneute Diskussionen über ein internationales Eingreifen aufkommen lassen.
Auf Bildern und in Videos im Internet waren UNO-Fahrzeuge nahe Tremseh zu sehen, die von Menschen umringt wurden. Diese zeigten den Beobachtern blutgetränkte Kleidung und Überreste von Granaten. „Das sind russische Waffen“, rief ein wütender Mann in einer Videoaufnahme.
Russland ist der wichtigste Waffenlieferant des Regimes von Machthaber Baschar al-Assad. Die Veto-Macht blockiert im UNO-Sicherheitsrat alle Resolutionen, die ein schärferes Vorgehen gegen die Regierung in Damaskus ermöglichen würden.
Auch Selbstmordanschlag in Unruheprovinz Hama
Bei einer Explosion in dem vorwiegend christlichen Ort Mahradeh in der Provinz Hama kamen nach Angaben des oppositionellen Syrischen Beobachtungszentrums für Menschenrechte vom Samstag zudem mindestens vier Menschen ums Leben. Der Anschlag habe sich gegen ein örtliches Hauptquartier der Sicherheitskräfte gerichtet.
Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur SANA hatte der Attentäter seinen Sprengsatz auf einem Fahrzeug unter einer Ladung Zwiebeln versteckt. Unter den Opfern befänden sich drei Zivilpersonen – davon zwei Frauen und ein 13 Jahre alter Knabe. Das vierte Opfer sei ein Mitglied der Sicherheitskräfte. Ausserdem seien zahlreiche Menschen bei der Explosion verletzt worden.
Die Provinz Hama zählt zu den Hochburgen der Gegner des Regimes von Präsident Assad.