Rund 175 Millionen Lateinamerikaner leben in Armut. Sie stellen nach einem Bericht der regionalen UNO-Wirtschaftskommission Cepal 29,2 Prozent der Bevölkerung dar. Die Zahlen wurden am Dienstag in Santiago de Chile veröffentlicht.
Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen Anstieg von einem Prozentpunkt. Zwischen 2002 und 2012 war die Zahl der Menschen unter der Armutsgrenze in Lateinamerika um knapp 15 Prozentpunkte geschrumpft. Von 2013 auf 2014 war sie stabil geblieben.
Die soziale Ungleichheit ist in Lateinamerika weiterhin stark ausgeprägt: Zehn Prozent der Reichsten haben nach Angaben der Cepal durchschnittlich ein 14 Mal höheres Einkommen als die ärmsten 40 Prozent der Bevölkerung.
Nur in Uruguay, Argentinien und Brasilien liegt die Armutsrate unter zehn Prozent der Bevölkerung. In Mexiko, Honduras und Guatemala leben nach Angaben der Cepal über 50 Prozent der Einwohner in Armut.