Fast 51 Millionen Menschen brauchen im nächsten Jahr weltweit Nothilfe. UNO-Nothilfekoordinatorin Valerie Amos hat deshalb am Mittwoch den finanziellen Bedarf ihrer Behörde für 2012 auf 7,7 Milliarden Dollar beziffert.
Die Koordinatorin für humanitärer Angelegenheiten sagte in Genf, die für kommendes Jahr geplante Summe sei zunächst um etwa 1,3 Milliarden Dollar niedriger als der Betrag, der 2011 ausgegeben wurde. Es könne aber im Laufe des Jahres noch mehr werden.
Die Behörde koordiniert Hilfsmassnahmen bei unvorhersehbaren Katastrophen. Im laufenden Jahr floss der grösste Teil der Hilfe nach Somalia, Sudan und Kenia. Insgesamt wurde in 51 Ländern humanitäre Hilfe geleistet.
Mehr als 1,5 Milliarden Dollar sind nötig, um den Konsequenzen der Hungersnot und des bewaffneten Konflikts in Somalia zu begegnen. Eine Milliarde ist geplant für die Hilfe im Sudan und 783 Millionen für die Hilfe im Südsudan.
Solidarität trotz Krise
Die für humanitäre Hilfe zuständige EU-Kommissarin Kristalina Georgieva versprach trotz wirtschaftlicher Schwierigkeiten und schmalen Budgets Solidarität mit der UNO. Die EU-Kommission hatte der UNO im letzten Jahr fast 1,17 Milliarden Euro überwiesen, erinnerte sie.
Die Ende letztes Jahr geforderten Hilfsgelder wurden nur zu 59 Prozent zur Verfügung gestellt (5,3 Milliarden Dollar). Damit blieb dieses Verhältnis gleich wie im Vorjahr – im Gegensatz zu den vorangehenden Jahren. Mit 64 Prozent im 2009 und 67 Prozent im 2008 ging die Zahlungsmoral der Länder zurück.
Am besten unterstützt wurden die UNO-Einsätze in Libyen mit 82 Prozent (275 Millionen von 334 geforderten Millionen bezahlt) sowie in Somalia mit 80 Prozent (803 Millionen von einer geforderten Milliarde).