Die UNO hat die neue Regierung in Myanmar am Montag aufgefordert, konkrete Massnahmen gegen die Verletzung der Menschenrechte der Rohingya und anderer Minderheiten zu ergreifen.
Es gehöre zwar zur Hinterlassenschaft der Militärdiktatur, dass diese Menschen diskriminiert und unterdrückt würden, erklärte der UNO-Hochkommissar für Menschenrechte, Said Raad al-Hussein, in Genf. Umso mehr müsse es jedoch für die seit dem Frühjahr amtierende Regierung «Priorität haben, die anhaltenden Verletzungen der Rechte ethnischer und religiöser Minderheiten zu beenden».
Al-Hussein reagierte damit auf einen am selben Tag vorgelegten UNO-Expertenbericht. Darin heisst es, den muslimischen Rohingya werde weiterhin das Recht auf Bewegungsfreiheit, medizinische Versorgung und Bildung verweigert. Sie seien behördlicher Willkür, Zwangsarbeit und sexueller Gewalt ausgesetzt.
Myanmars neue Aussenministerin, die Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi, hatte Ende Mai nach einem Gespräch mit US-Aussenminister John Kerry erklärt, ihre Regierung brauche mehr Zeit, um sich der Rohingyas anzunehmen. Die Behörden Myanmars verweigern ihnen immer noch die Staatsangehörigkeit und wollen sie abschieben. 2012 wurden rund 140’000 Rohingyas nach Unruhen in Internierungslager gesperrt.