UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon hat vor einem Guerillakrieg in Mali gewarnt. „Der Militäreinsatz war bislang effizient und erfolgreich. Die Dschihadisten, die bewaffneten Gruppen und terroristische Elemente sind offenbar geflohen“, sagte Ban. Er sei jedoch besorgt, „dass sie zurückkehren könnten“.
Wie die Angriffe auf französische Truppen in den vergangenen Tagen zeigten, leisteten die Kämpfer in einigen Gegenden Widerstand, sagte Ban am Donnerstag vor Journalisten in New York. Dies könne möglicherweise Auswirkungen auf die gesamte Region haben.
Die französische Armee hatte Kämpfe am Dienstag und Mittwoch nahe der Stadt Gao bestätigt. Zudem wurden in der Gegend vier malische Soldaten durch einen Anschlag mit einer Landmine getötet.
Ban sagte, die Vereinten Nationen diskutierten in dieser Lage den Antrag Frankreichs, eine UNO-Blauhelm-Truppe nach Mali zu entsenden. Dies werde allerdings noch „einige Wochen“ dauern.
Der UNO-Generalsekretär lobte, das französische Eingreifen in Mali habe „ein Signal der Entschlossenheit“ ausgesandt, dass „die internationale Gemeinschaft nie derartige Terroristen akzeptieren wird“.
Offenbar Hochburg der Islamisten erreicht
Nach malischen Angaben erreichten französische und tschadische Truppen am Donnerstagabend die Stadt Aguelhok im Norden des Landes. Die Soldaten „patrouillieren jetzt in Aguelhok“, sagte ein Mitglied des malischen Generalstabs der Nachrichtenagentur AFP.
Die Angaben wurden von einem Vertreter der Region Kidal bestätigt, zu der die Stadt gehört. Die Truppen würden als nächstes nach Tessalit ziehen, das wie Aguelhok als eine der letzten Hochburgen der Islamisten gilt.
Die Gegend um die beiden Ortschaften war in den vergangenen Tagen immer wieder von französischen Kampfflugzeugen bombardiert worden. Ziel seien Materiallager und Ausbildungscamps der Islamisten gewesen, sagte der Sprecher des französischen Generalstabs, Thierry Burkhard.
Die beiden Gemeinden liegen im Ifoghas-Gebirge, in dem sich nach Angaben aus Sicherheitskreisen viele islamistische Kämpfer und Anführer aufhalten sollen. Auch sieben entführte Franzosen werden dort vermutet.
ECOWAS-Truppen sollen Franzosen bald ablösen
Nach dem Sturz der Regierung in Bamako durch unzufriedene Soldaten im März vergangenen Jahres hatten Islamisten gemeinsam mit Tuareg-Rebellen innerhalb weniger Tage den gesamten Norden unter ihre Kontrolle gebracht.
Später vertrieben die Islamisten die Tuareg-Rebellen und riefen im Norden des Landes das islamische Recht der Scharia aus. Zudem zerstörten sie in Timbuktu mehrere Mausoleen islamischer Heiliger, die auf der Liste des Weltkulturerbes stehen. Die Vorgänge lösten weltweit Empörung aus.
Frankreich griff am 11. Januar militärisch in Mali ein und stoppte zusammen mit malischen Soldaten den Vormarsch der Islamisten. Nach den bisherigen Planungen sollen Truppen der Westafrikanischen Staatengemeinschaft ECOWAS die Franzosen bald ablösen.