Der UNO-Sondergesandte Staffan de Mistura hat Syriens Regierung und Opposition formell für Freitag zu Friedensgesprächen in Genf eingeladen. Die Schreiben an die syrischen Teilnehmer seien am Dienstag herausgegangen, teilten die Vereinten Nationen mit.
An welche Gruppen sie sich konkret richten, wurde nicht genannt. Ziel ist es, eine diplomatische Lösung des seit fast fünf Jahren anhaltenden Bürgerkriegs in Syrien zu erzielen.
Die syrische Opposition wollte im Laufe des Tages bei einem Treffen in der saudiarabischen Hauptstadt Riad entscheiden, ob sie nach Genf kommt. Einer der grössten Streitpunkte rund um das Treffen ist die Frage, wer an ihm teilnehmen darf. Umstritten war insbesondere die Beteiligung radikal-islamischer Gruppen.
Einen Konflikt gibt es auch um eine Teilnahme der Kurden-Partei PYD, des syrischen Ablegers der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK. Moskau möchte, dass sie am Verhandlungstisch sitzt.
Russland bekräftigte am Dienstag seine Forderung, die syrischen Kurden an den Gesprächen zu beteiligen. «Diese Gruppe nicht einzuladen, wäre der grösste Fehler», sagte Aussenminister Sergej Lawrow in Moskau.
Die Kurden machten rund 15 Prozent der syrischen Bevölkerung aus, sagte er. Daher könne ohne sie kein akzeptables Ergebnis bei den Verhandlungen herauskommen. Am Nachmittag wollte ein von Oppositionsgruppen gebildetes Komitee in Riad zusammenkommen, um über eine gemeinsame Position im Streit zu beraten.
Anschläge in Homs
Derweil geht das Kriegsgeschehen in Syrien weiter. Bei zwei Anschlägen in einem von Regierungsanhängern bewohnten Viertel der zentralsyrischen Stadt Homs starben der staatlichen Nachrichtenagentur Sana zufolge mindestens 19 Menschen.
Mehr als 100 wurden demnach bei den zwei Explosionen an einem Kontrollpunkt verletzt. In einer zunächst nicht verifizierbaren Botschaft bekannte sich die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zu der Tat. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte sprach sogar von 29 Toten – darunter 15 Soldaten und mehrere Zivilisten.
Im Süden des Bürgerkriegslandes zeigte die russische Luftunterstützung für die Regimetruppen derweil Wirkung: Die Kämpfer eroberten die strategisch bedeutende Stadt Scheich Maskin nach heftigen Gefechten von Rebellen zurück. In den vergangenen Tagen konnten die regierungstreuen Einheiten vor allem Erfolge nahe dem Kernland des Regimes im Nordwesten des Landes erzielen.