Eine Gruppe von UNO-Experten ist am Sonntag im Bürgerkriegsland Syrien eingetroffen, um Berichten über den Einsatz chemischer Waffen nachzugehen. Die Delegation soll lediglich der Frage nachgehen, ob C-Waffen wie etwa das Nervengift Sarin eingesetzt wurden und nicht klären, welche Konfliktpartei darauf zurückgegriffen hatte.
Der UNO liegen Berichte der syrischen Regierung, der USA, Frankreichs und Grossbritanniens vor, wonach an insgesamt 13 Orten in Syrien Chemiewaffen eingesetzt wurden. Die Staatsführung unter Präsident Baschar al-Assad und die Aufständischen werfen sich gegenseitig vor, Chemiewaffen genutzt zu haben.
Die Untersuchung des Chemiewaffeneinsatzes ist auch deshalb brisant, weil die USA den Einsatz solcher Waffen als Grund für eine militärische Intervention genannt hatten. Gefordert wurde die Untersuchung in Syrien von einer UNO-Sonderkommission, in der unten anderem die Schweizerin Carla del Ponte Einsitz hat.
100’000 Menschen getötet
Die 20 Fachleute unter der Leitung des schwedischen Wissenschaftlers Åke Sellström dürfen ein Gebiet nördlich der umkämpften Millionenmetropole Aleppo und zwei andere Gegenden besuchen, über die sie noch nicht entschieden haben. Darüber hatte es einen monatelangen Streit zwischen Syrien und der UNO gegeben.
Der Bürgerkrieg in Syrien tobt seit 29 Monaten. Nach UNO-Angaben wurden bei den Kämpfen zwischen Aufständischen und Regierungstruppen mehr als 100’000 Menschen getötet. Millionen ergriffen die Flucht.