In spätestens zehn Jahren sollen alle Menschen weltweit mindestens eine Staatsangehörigkeit besitzen. Das ist das Ziel einer Kampagne gegen Staatenlosigkeit, die das UNO-Flüchtlingshilfswerk UNHCR am Dienstag in Genf ausgerufen hat.
Mindestens zehn Millionen Menschen ohne Pass würden derzeit grundlegende Rechte vorenthalten. «Staatenlosigkeit kann ein Leben ohne Bildung, medizinische Versorgung oder legale Arbeitsmöglichkeiten bedeuten», heisst es in einem Aufruf, den Prominente wie die US-Schauspielerin Angelina Jolie mittragen und für dessen Verbreitung und Unterzeichnung das Flüchtlingshilfswerk im Internet wirbt.
«Wir haben eine historische Chance, Staatenlosigkeit in den kommenden zehn Jahren zu beenden», sagte der UNO-Hochkommissar für Flüchtlingsfragen, António Guterres. In den vergangenen drei Jahren habe sich die Zahl der Unterzeichner von zwei entsprechenden Konventionen um fast die Hälfte auf 144 erhöht.
Mit der wachsenden Zahl gewaltsamer Konflikte etwa in Syrien oder der Zentralafrikanischen Republik sei das Risiko der Staatenlosigkeit indes weiter gestiegen. Zehntausende auf der Flucht geborene Kinder drohten ohne Staatsangehörigkeit aufzuwachsen.