Das UNO-Hochkommissariat für Menschenrechte in Genf hat einen Luftangriff auf das Flüchtlingslager Jida im Südsudan verurteilt. Die Berichte über Tote und Verletzte bestätigte es jedoch nicht.
„Das ist eine extrem ernste Angelegenheit und könnte ein internationales Verbrechen sein“, sagte der Sprecher des Kommissariats, Rupert Colville, am Freitag vor Journalisten in Genf. Es müsse zunächst geklärt werden, wer für den Angriff verantwortlich war.
Das UNO-Flüchtlingskommissariat (UNHCR) bestätigte, dass in dem Lager mit 20’000 Flüchtlingen zwei Bomben einschlugen, eine davon in der Nähe der dortigen Schule. „Glücklicherweise gab es im Lager keine Verletzten, wir überprüfen die Lage in den benachbarten Dörfern“, sagte ein Sprecher.
Regierung Sudan im Verdacht
Die südsudanesischen Behörden hatten am Donnerstag von zwölf Getöteten und mehr als 20 Verletzten gesprochen. Sie machten die Regierung Sudans für den Angriff verantwortlich.
Der Südsudan hatte sich im Juli vom Norden abgespalten. Südsudans Präsident Salva Kiir warf dem Norden wenige Stunden vor dem Luftangriff vor, sein Land erneut mit Krieg überziehen zu wollen. Der Krieg bis zur Unabhängigkeitserklärung Südsudans dauerte 22 Jahre.
Nach Angaben des amerikanischen Satellite Sentinel Project baut der Sudan seine Luftwaffenbasen an der Grenze zum Südsudan aus. Aufnahmen der US-Gruppe, die mit Satelliten Krisenherde überwacht, zeigten die Erweiterung zweier Luftwaffenbasen, die das sudanesische Militär von Rebellen in Kurmuk im Staat Blauer Nil erobert habe, teilte die Organisation mit.