UNO kritisiert lange Haftstrafen für Oppositionelle in Bahrain

Das UNO-Hochkommissariat für Menschenrechte hat die am Montag verhängten harten Freiheitsstrafen gegen 13 Oppositionelle in Bahrain bedauert. Die Verurteilten hätten sich für Menschenrechte eingesetzt, sagte eine Sprecherin des UNO-Hochkommissariats am Dienstag.

Protest in Bahrain nach Gerichtsurteil für 13 Oppositionelle (Archiv) (Bild: sda)

Das UNO-Hochkommissariat für Menschenrechte hat die am Montag verhängten harten Freiheitsstrafen gegen 13 Oppositionelle in Bahrain bedauert. Die Verurteilten hätten sich für Menschenrechte eingesetzt, sagte eine Sprecherin des UNO-Hochkommissariats am Dienstag.

„Wir bedauern, dass der Kassationsgerichtshof in Bahrain die gegen die dreizehn Männer verhängten Haftstrafen bestätigt hat“, sagte Cécile Pouilly, Mediensprecherin des UNO-Hochkommissariats für Menschenrechte in Genf. „Wir kritisieren ausserdem die extrem harten Strafen, darunter auch mehrere lebenslängliche Freiheitsstrafen.“

Der Kassationsgerichtshof hatte gegen sieben Oppositionelle eine lebenslangen Gefängnisstrafen wegen eines Umsturzversuchs für rechtmässig erklärt. Unter den Verurteilten befindet sich auch der dänisch-bahrainische Menschenrechtsaktivist Abdulhadi Al-Khawaja, der bis im Mai 2012 in einen Hungerstreik von 110 Tagen getreten war.

Sechs weitere Aktivisten müssen zwischen 5 und 15 Jahre hinter Gitter. Die 13 Männer, die seit fast zwei Jahren in Haft sind, können gegen das Urteil keinen Einspruch mehr einlegen.

Demonstrationen endeten blutig

Im Februar 2011 hatte es wochenlange Proteste der schiitischen Bevölkerungsmehrheit gegen die sunnitische Herrscherfamilie Al-Chalifa gegeben. Da das Königshaus der Proteste nicht Herr wurde, rief es schliesslich saudiarabische Truppen zur Hilfe, die den Aufstand blutig niederschlugen.

Das UNO-Hochkommissariat für Menschenrechte kritisierte am Dienstag ausserdem die willkürliche Verhaftung von Said Yousef al-Muhafdhah, Vize-Präsident des Zentrums für Menschenrechte in Bahrain. Dieser wurde am 17. Dezember verhaftet, als er eine Demonstration in Manama beobachtete.

Er berichtete via Twitter, wie die Polizei Demonstranten attackierte. Ausserdem verschickte er ein Bild eines verletzten Demonstranten. Das UNO-Menschenrechtskommissariat verlangt von den Behörden in Manama die sofortige Freilassung des Mannes.

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