UNO macht sich in Homs für Hilfsorganisationen stark

Nach wochenlangem Beschuss der syrischen Stadt Homs macht sich die UNO vor Ort für den direkten Einsatz von Hilfsorganisationen stark. Dazu reiste die UNO-Nothilfekoordinatorin Valerie Amos nach Gesprächen mit Syriens Aussenminister Walid Muallim in Damaskus nach Homs weiter.

Die UNO-Nothilfekoordinatorin Valerie Amos beim syrischen Aussenminister Walid Muallem (Bild: sda)

Nach wochenlangem Beschuss der syrischen Stadt Homs macht sich die UNO vor Ort für den direkten Einsatz von Hilfsorganisationen stark. Dazu reiste die UNO-Nothilfekoordinatorin Valerie Amos nach Gesprächen mit Syriens Aussenminister Walid Muallim in Damaskus nach Homs weiter.

Teile der Millionenstadt lagen in der Nacht zum Mittwoch nach nicht nachprüfbaren Angaben der Opposition im Feuer syrischer Panzer. Die notleidende Zivilbevölkerung muss laut Regierungsgegnern unverändert mit Gräueltaten der Sicherheitskräfte rechnen.

So berichtete ein örtlicher Aktivist, am Dienstag seien sieben männliche Mitglieder einer Familie erstochen worden. Unter den Opfern der Sicherheitskräfte sei auch ein Zehnjähriger gewesen. Die Armee hatte vorige Woche nach einmonatigem Artilleriebeschuss Rebellen aus dem Stadtteil Baba Amro von Homs vertrieben.

Seit Freitag wartete ein Hilfskonvoi des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) auf Erlaubnis, der notleidenden Zivilbevölkerung zu helfen. Dafür will sich Amos einsetzen.

Zum Auftakt ihres zweitägigen Besuchs in Syrien begleitete Amos einen Hilfstransport nach Baba Amro. Zuvor hatte ihr Aussenminister Muallem eine Zusammenarbeit mit ihrer Delegation zugesagt.

Amos habe mit einem Team des syrischen Roten Halbmonds Zutritt zu dem Stadtteil Baba Amro erhalten, sagte eine IKRK-Sprecherin in Genf. Den Helfern vom Roten Halbmond war dort ein Aufenthalt von 45 Minuten erlaubt worden.

Die meisten Bewohner hätten die Gegend aber bereits verlassen, sagte die IKRK-Sprecherin. Sie seien in Regionen geflohen, in denen sie Hilfe vom IKRK in Anspruch nehmen könnten. In den vergangenen zwei Tagen hätten rund 350 Familien versorgt werden können.

Demonstrationen und Armeeangriffe

Nach nächtlichen Demonstrationen in mehreren Vierteln von Damaskus berichteten Aktivisten von zahlreichen Festnahmen in der syrischen Hauptstadt.

Die Revolutionskomitees veröffentlichten ein Video, das eine nächtliche Demonstration zeigt, die laut ihren Angaben am Dienstag im Stadtzentrum am Abbasiden-Platz stattfand. Die Teilnehmer der Kundgebung rufen: „Wir wollen Freiheit, Islam und Christentum!“ Auch im Stadtteil Messe, in Birsa und in dem Viertel Hadschr al-Aswad soll erneut protestiert worden sein.

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