In weniger als einer Woche sind im Mittelmeer zwischen Libyen und Italien mehr als 300 Bootsflüchtlinge bei Unglücken ertrunken.
«Die letzten fünf Tage waren die bislang tödlichsten für Menschen, die auf diese Weise nach Europa übersetzen wollen», sagte eine UNO-Sprecherin am Dienstag in Genf.
Seit Jahresbeginn seien mindestens 1889 Menschen bei solchen Fluchtaktionen umgekommen, 1600 allein seit Juni, sagte Melissa Fleming vom Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR).
Das bislang schwerste Bootsunglück mit Flüchtlingen habe sich am vergangenen Freitag vor Garibouli östlich von Tripolis ereignet. Dabei seien mindestens 270 Menschen ertrunken. Libyen sei derzeit das Land, von dessen Küste aus die meisten Menschen versuchten, nach Europa zu fliehen.
Menschenschmuggler machten sich den Zusammenbruch der öffentlichen Ordnung infolge des seit Monaten anhaltenden bewaffneten Konflikts in dem Land zunutze und schickten ihre meist unzulänglichen und überladenen Boote von Libyen aus los.