Der UNO-Hochkommissar für Menschenrechte hat London aufgefordert, gegen das Schüren von Hass in der Boulevardpresse vorzugehen. Anlass war ein Kommentar in der «Sun», in dem Flüchtlinge als «Kakerlaken» bezeichnet wurden.
Die europäischen Staaten müssten «eine harte Linie gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit» vertreten, forderte Zeid Ra’ad Al Hussein am Freitag. Sowohl die Kommentatorin als auch diejenigen, die für das Erscheinen des Artikels vom 17. April verantwortlich seien, müssten zur Verantwortung gezogen werden.
Die Autorin Katie Hopkins hatte zu den Flüchtlingstragödien im Mittelmeer einen Kommentar mit der Überschrift «Rettungsboote? Ich würde Migranten mit Kanonenbooten stoppen» verfasst. Hussein erklärte, dies sei «nur ein weiteres extremes Beispiel von tausenden Anti-Ausländer-Artikeln, die in den vergangenen zwei Jahrzehnten in britischen Boulevardblättern» erschienen seien.
Die Kommentatorin habe sich dabei einer Sprache bedient, wie sie auch von manchen ruandischen Medien vor dem Genozid im Jahr 1994 und von den Nazis benutzt worden sei.