Der internationale Sondergesandte Kofi Annan hat das erneute Massaker in Syrien scharf verurteilt. Die Berichte über die „Gräueltaten“ in der zentralsyrischen Stadt Tremseh hätten ihn „schockiert und entsetzt“.
„Dies ist eine Verletzung der von der Regierung versprochenen Beendigung des Einsatzes schwerer Waffen in Wohngebieten und ihres Bekenntnisses zum Sechs-Punkte-Friedensplan“, sagte Annan am Freitag in Genf.
Die UNO-Beobachter stünden bereit, um die Bluttaten in Tremseh zu untersuchen. „Die Bewegungsfreiheit der Beobachter muss respektiert werden“, forderte Annan.
„Ich verurteile diese Gräueltaten aus das Schärfste“, betonte er. „Dies zeigt erneut, welchem Albtraum und Horror syrische Zivilisten ausgesetzt sind.“
Die Gewalt und „diese Brutalität“ müssten aufhören. Mit Anspielung auf die festgefahrenen Haltungen im UNO-Sicherheitsrat betonte Annan, es sei nun wichtiger als jemals zuvor, dass die Regierungen mit Einfluss diesen unverzüglich auch ausübten, um die Gewalt zu stoppen.
Bis zu 250 Tote
Nach Angaben der in London ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte waren bei dem Beschuss und der Stürmung des Dorfes Tremseh in der Provinz Hama durch Regierungstruppen und Milizen mehr als 150 Menschen getötet worden. Andere Quellen sprechen von bis zu 250 Toten.
Der Organisation zufolge waren „dutzende“ Aufständische unter den Opfern. Ein Aktivist sprach dagegen davon, dass die Mehrheit der Toten Rebellen gewesen seien. Nach bisherigem Stand seien nur sieben Zivilisten getötet worden.