Die Zahl ausländischer Kämpfer in Syrien und im Irak hat laut einem UNO-Bericht ein beispielloses Ausmass erreicht. In den vergangenen Jahren seien rund 15’000 Dschihadisten aus 80 Ländern in die Region gereist.
Seit 2010 habe sich die Zahl der ausländischen Kämpfer im Irak und in Syrien «um ein Vielfaches» erhöht im Vergleich zu den 20 Jahren zuvor, heisst es in einem UNO-Bericht, aus dem die britische Zeitung «The Guardian» am Freitag zitierte.
Den rasanten Zulauf zu Gruppen wie der Terrormiliz IS führen die Vereinten Nationen auch auf den schwindenden Einfluss des Terrornetzwerks Al-Kaida zurück.
Während die dogmatische Kommunikation Al-Kaidas potenzielle Rekruten eher abschrecke, greife der IS auf effizientere Methoden wie soziale Netzwerke zurück. Eine neue Art ausländischer Kämpfer fühle sich davon angesprochen. Auch aus europäischen Ländern reisen militante Extremisten in die Krisenregion.
Die Zeitung «Washington Post» berichtete am späten Donnerstagabend unter Berufung auf US-Geheimdienstbeamte, mehr als 1000 ausländische Kämpfer reisten pro Monat nach Syrien. Dies habe sich auch durch die Luftangriffe der US-geführten Koalition auf die IS-Dschihadisten nicht geändert.
Der IS eroberte im Zuge des Bürgerkrieges in Syrien weite Regionen des Landes, im Juni begann er eine Offensive im Irak. In den von ihm kontrollierten Gebieten errichtet er eine Kalifatsherrschaft und begeht zahllose Gräueltaten an der Zivilbevölkerung.