Eine Untersuchungskommission der UNO hat der nordkoreanischen Führung schwere Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Vertreter der Führung in Pjöngjang müssten deshalb vor den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag gebracht werden.
Dies forderte ein Team von Experten, das im Auftrag des UNO-Menschenrechtsrates den Bericht erstellte, am Montag in Genf. Der Bericht wirft der Führung Nordkoreas unter anderem die Vernichtung, die Versklavung und das Aushungern der eigenen Bevölkerung vor.
Nordkorea begehe «systematische und weitreichende» Menschenrechtsverletzungen, von denen viele Verbrechen gegen die Menschlichkeit seien, heisst es in dem 372 Seiten starken Dokument weiter.
Es kritisiert auch die Verweigerung grundlegender Freiheiten, wie die der Meinungs- und Religionsfreiheit, sowie die Entführung von Bürgern aus Südkorea und Japan. Es ist die erste ausführliche Untersuchung im Auftrag der UNO zur Menschenrechtslage in Nordkorea.
Die Kommission war im Mai 2013 durch den UNO-Menschenrechtsrat in Genf eingesetzt worden. Sie warf der Führung in Pjöngjang vor, derzeit in vier grossen Lagern zwischen 80’000 und 120’000 politische Gefangene zu internieren.
Die USA erklärten, der Bericht belege «klar und unwiderruflich» die brutale Realität der Menschenrechtsverstösse in Nordkorea. Washington unterstütze den Bericht und dränge Pjöngjang «konkrete Schritte» zur Verbesserung der Lage zu unternehmen, sagte eine Sprecherin des US-Aussenministeriums in Washington.