Die Vereinten Nationen haben der südsudanesischen Rebellenbewegung den Bruch der Waffenruhe und den Beginn einer neuen Feldoffensive vorgeworfen.
Die Aufständischen hätten die Ortschaft Nasir attackiert und damit gegen die im Januar vereinbarte und im Mai bestätigte Waffenruhe verstossen, teilte die örtliche UNO-Mission UNMISS am Sonntag mit.
Seit der neuerlichen Übereinkunft am 9. Mai zwischen Präsident Salva Kiir und Rebellenchef Riek Machar stelle dies «die gravierendste Wiederaufnahme der Gewalt» im Südsudan dar. Die laufenden Friedensbemühungen würden so torpediert.
Die einstige Rebellenhochburg Nasir liegt rund 500 Kilometer nördlich der Hauptstadt Juba und war im Mai von den Regierungstruppen zurückerobert worden. Während die Rebellen am Sonntagvormittag die Einnahme der Ortschaft meldeten, dauerten die Kämpfe nach Darstellung der Streitkräfte auch am Nachmittag weiter an.
Der Südsudan feierte Anfang Juli den dritten Jahrestag seiner Unabhängigkeit, die staatliche Einheit ist aber nach wie vor bedroht. Es herrscht Bürgerkrieg, seitdem Mitte Dezember ein seit Jahren schwelender Machtkampf zwischen Kiir und seinem Rivalen und früheren Stellvertreter Machar eskalierte.
Die Feindschaft der beiden Politiker wird dadurch verschärft, dass sie unterschiedlichen Volksgruppen angehören. In dem Konflikt wurden tausende Menschen getötet, mehr als eineinhalb Millionen sind auf der Flucht.