Der politische Umsturz in Ägypten und dessen Folgen bringen den auch im Kanton Uri engagierten Unternehmer Samih Sawiris um viel Geld. Seine Bau- und Hotel-Gruppe Orascom mit ihrer starker Präsenz im Nahen Osten hat in den ersten neun Monaten Verlust geschrieben.
Insgesamt steht in den Orascom-Büchern nach Minderheitsanteilen ein Minus von knapp 19 Mio. Franken. In den ersten neun Monaten 2010 hatte die Gruppe noch einen Gewinn von 76 Mio. Fr. geschrieben. Der Bruttogewinn ging 78 Prozent auf nunmehr knapp 24,6 Mio. Fr. zurück. Schon nach dem ersten Halbjahr 2011 hatte Orascom rote Zahlen gemeldet.
Der Umsatz brach um über die Hälfte ein, wofür Orascom ausser den politischen Unruhen unter anderem auch die die Währungskrisen um Franken und Euro verantwortlich macht. Wie die Gesellschaft am Mittwoch bekannt gab, gingen die Einnahmen verglichen mit dem Vorjahr um 57 Prozent auf 163 Mio. Fr. zurück.
Bauarbeiten verlangsamt
Betroffen von den politischen Umwälzungen, die seit Anfang Jahr grosse Teile der arabischen Welt erfasst haben, seien insbesondere die Hotels und Ferienanlagen in Ägypten und in Oman gewesen.
Im Geschäftsbereich Hotels ging der Umsatz aufgrund deutlich tieferer Belegungsraten um 40 Prozent zurück. Rund 90 Prozent der Hotelzimmer von Orascom befinden sich im Ferienland Ägypten. Im Bereich Real Estate und Bau reduzierte sich der Umsatz um 78 Prozent, da sich in den Bauprojekte in den betroffenen Gebieten verlangsamt hätten, heisst es.
Schweiz erfüllt Erwartungen
Ausserhalb der arabischen Welt befindet sich Orascom in wesentlich ruhigerem Fahrwasser. Die Ergebnisse in der Schweiz und den übrigen europäischen Destinationen liegen im Rahmen der Erwartungen, die sich Orascom gesetzt hat.
In der Ferienanlage in Andermatt UR belief sich die Höhe der Verkäufe und Reservationen auf etwa 75 Mio. Franken, gleich viel wie Ende Juni. Sawiris hat allerdings das Ziel gesetzt, 2011 für 120 Mio. Fr. Einheiten zu verkaufen. Dieses Ziel gilt laut dem Unternehmer weiterhin.