Der Bau der fehlenden knapp 32 Kilometer der Autobahn A9 durch das Oberwallis kommt nicht so schnell voran wie geplant. Die Inbetriebnahme bis 2014 ist daher nicht realistisch.
Wann die Autobahn eröffnet wird, kann die Walliser Regierung zum heutigen Zeitpunkt nicht sagen – zu unsicher ist die Situation. So etwa verzögert sich das Projekt beim Abschnitt Pfyn durch den Naturpark Pfyn-Finges, weil es mehrfach abgeändert wurde.
Die beiden vorgesehenen Tunnels wurden zu Gunsten mehrerer gedeckter Strassenabschnitte aufgegeben. Damit konnte den geologischen Gegebenheiten Rechnung getragen sowie Kosten gespart werden.
Wegen den Abänderungen muss das Projekt jedoch nochmals eine Bewilligungsphase durchlaufen. Zusammen mit dem anschliessenden öffentlichen Planauflageverfahren könne dies zwischen zwei und vier Jahre dauern, sagte Verkehr-, Bau- und Umweltdirektor Jacques Melly am Montag vor den Medien.
Riedbergtunnel 2017 in Betrieb
Für die anderen drei Teilabschnitte sieht es laut Melly besser aus. Diese sollen zwischen 2016 und 2019 teilweise oder sogar ganz eröffnet werden.
Vielversprechend ist der Stand der Arbeiten auf dem Abschnitt zwischen Susten und Gampel. Der Tunnel Riedberg soll nun nach geologischen Problemen voraussichtlich 2017 in Betrieb genommen werden.
Planmässig verlaufen auch die Arbeiten am „Gedeckten Einschnitt Turtmann“. „Eine Teileröffnung des gesamten Teilabschnittes in vier bis fünf Jahren erscheint aus heutiger Sicht realistisch“, heisst es im Communiqué.
Beschwerde gegen eine Arbeitsvergabe
Beim Teilabschnitt Steg-Visp West, im Bereich des „Gedeckten Einschnitts Raron“, sind wegen neuen Sicherheitsvorschriften Änderungen notwendig. Falls keine Einsprachen erfolgen, kann der Teilabschnitt zwischen Gampel und Visp West in den Jahren 2018/2019 in Betrieb genommen werden.
Hingegen verzögern sich die Arbeiten am Tunnel Visp aufgrund einer Beschwerde gegen eine Arbeitsvergabe. Laut Melly ist dies im Hinblick auf die Eröffnung des gesamten Autobahnabschnitts problematisch.
Die A9 im Oberwallis sei insgesamt „ein schwieriges Projekt“, sagte der Verkehrsdirektor. Es sei äusserst komplex. Erschwerend käme die Suche nach einem neuen Chef des Amtes für Nationalstrassenbau Wallis sowie verschiedene Gerichtsverfahren hinzu.