Unter Schweizer Weihnachtsbäumen liegen im Ausland gekaufte Geschenke

Jeder zweite Schweizer kauft einen Teil der Weihnachtsgeschenke im Ausland ein. Weniger beliebt ist das Onlineshopping.

Nicht nur für Alltagsprodukte, auch für den Weihnachtseinkauf fahren viele Schweizer über die Grenze. Deutlich mehr als noch vor drei Jahren. (Archivbild) (Bild: sda)

Jeder zweite Schweizer kauft einen Teil der Weihnachtsgeschenke im Ausland ein. Weniger beliebt ist das Onlineshopping.

Für den Weihnachtseinkauf fahren immer mehr Schweizer über die Grenze. Waren es vor drei Jahren noch 44 Prozent, die einen Teil ihrer Weihnachtsgeschenke im Ausland kauften, sind es nun 54 Prozent. Dies zeigt eine Studie der Uni St. Gallen.

Für die Studie haben Forschende um Thomas Rudolph von der Universität St. Gallen 3000 Personen in der Schweiz, Österreich und Deutschland danach befragt, wie viel sie dieses Jahr für Weihnachtsgeschenke ausgeben wollen und wo sie diese am liebsten einkaufen. In der Schweiz und Österreich liegt der Einkaufstourismus demnach gleichermassen im Trend: Je 54 Prozent der Österreicher und Schweizer tätigen Weihnachtseinkäufe im Ausland. Von den Deutschen sind es nur 31 Prozent.




(Bild: Forschungszentrum für Handelsmanagement, Uni SG)

Besonders Jüngere fahren für den Einkauf gerne über die Grenze, wie es in einer Mitteilung der Hochschule vom Dienstag hiess. Unter der 16- bis 24-jährigen Schweizern kaufen 60 Prozent Geschenke im Ausland, bei den über 65-Jährigen sind es nur 40 Prozent.

Geschenke im Internet oder aus dem Katalog zu bestellen, sei zudem in der Schweiz weniger beliebt als in den beiden Nachbarländern, so ein weiteres Resultat der Studie. Während 21 Prozent der Deutschen und 16 Prozent der Österreicher sogar ausschliesslich den Internet- und Versandhandel für den Weihnachtseinkauf nutzen, liegt dieser Anteil in der Schweiz nur bei acht Prozent. 42 Prozent der Schweizer Befragten gaben hingegen an, diese Einkaufskanäle gar nicht für Weihnachtsgeschenke zu nutzen.

Schweizer geben weniger für Geschenke aus

Ein weiteres Resultat der St. Galler Wissenschaftler: Obwohl die geplanten Weihnachtsausgaben in der Schweiz während der letzten drei Jahre um 23 Prozent zurückgegangen sind, liegen sie mit 349 Franken (324 Euro) immer noch deutlich höher als in Deutschland mit 247 Euro. Österreich liegt mit der Schweiz etwa gleichauf bei den geplanten Ausgaben.

Männer sind dabei deutlich ausgabenfreudiger als Frauen: Der von ihnen angegebene Betrag lag in der Schweiz im Schnitt 32 Prozent über dem von Frauen genannten. Ausserdem werden Konsumenten mit zunehmendem Alter spendabler: Die über 65-jährigen Schweizer sind mit durchschnittlich 425 Franken am grosszügigsten beim Weihnachtseinkauf.

Zuoberst auf der Wunschliste stehen in der Schweiz Geschenke aus der Kategorie Reisen und Mobilität, ebenfalls beliebt sind Bücher und Eintrittstickets. Der Trend geht also mehr in Richtung geschenktes Erlebnis als Gegenstand.




(Bild: Forschungszentrum für Handelsmanagement, Uni SG)

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