Tablets und Smartphones treiben die Unterhaltungselektronik-Industrie an. Dank der anhaltenden Nachfrage nach mobilen Geräten kehrt die Branche nach jüngsten Erhebungen in diesem Jahr wieder weltweit zu Wachstum zurück.
Zum Start der Elektronikmesse CES in Las Vegas gab die Branchenvereinigung CEA als Ausrichterin der Messe allerdings recht verhaltene Prognosen aus. Das Geschäft werde vor allem von der Nachfrage in Wachstumsmärkten wie China oder Indien angetrieben, sagte Steve Koenig, Chef-Analyst der Consumer Electronics Association, am Sonntag (Ortszeit).
Lange Zeit galten neue Flachbildfernseher mit hoher Bildauflösung als die Wachstumstreiber der Branche. Doch diese Zeiten sind laut den Marktbeobachtern der CEA und des Marktforschungsinstituts GfK inzwischen vorbei.
Neue Technologien wie 3D-Fernsehen oder die Verbindung der Geräte mit dem Internet hatten sich nur mässig als Kaufanreiz durchgesetzt. Dagegen bestimmten derzeit neue Smartphones und Tablets die Landschaft der Unterhaltungselektronik und bringen den globalen Markt in Schwung, sagte Steve Bambridge von der GfK.
Europa im Minus
Weltweit rechnen die Beobachter für 2013 mit einem Umsatzwachstum von rund vier Prozent, nachdem das Geschäft im Jahr zuvor noch um ein Prozent geschrumpft war. Nordamerika dürfte demnach in 2013 auf ein Plus von drei Prozent kommen.
Westeuropa bleibt den Prognosen zufolge mit einem Minus von einem Prozent deutlich darunter. Die Entwicklung könnte sich noch zum Positiven wenden, aber die Schuldenkrise werde weiter eine grosse Herausforderung bleiben.
Nach den Berechnungen der GfK und CEA wird der Umsatz mit Tablet- Computern weltweit um 25 Prozent und mit Smartphones um 22 Prozent zulegen. Die grössten Umsatz-Einbrüche werden für herkömmliche Handys (minus 21 Prozent) und Plasma-Bildschirme (minus 23 Prozent) erwartet.
Die am Sonntag vorgestellten Prognosen basieren auf Zahlen der CEA sowie dem Datenmaterial der GfK. Nach eigenen Angaben erfasst die GfK die Handelsströme von mehr als 340’000 Elektronik-Händlern in 80 Ländern und wertet sie aus.
Viel Optimismus
Ungeachtet der verhaltenen Prognosen startet die CES, eine der international grössten Messen für Unterhaltungselektronik, in diesem Jahr mit viel Optimismus.
Offiziell wird die Messe am Montagabend (Ortszeit) mit einer Ansprache von Paul Jacobs, Chef des Chip-Herstellers Qualcomm, eingeläutet. Am Dienstag öffnet die Messe dann für die Fachbesucher.
Vier Tage lang zeigen grosse und kleine Hersteller die neusten Entwicklungen. Zu den Trends zählen neben Smartphones und Tablets unter anderem neue Technologien bei Flachbildfernsehern, Cloud-Services, intelligente Autosysteme, und digitale Gadgets für Gesundheit und Fitness.