Die kapitale Partie zwischen Bern und Lausanne wird erwartet spannend und ausgeglichen. Der SCB siegt nach einem 0:1-Rückstand mit 3:2 und kommt auf Kosten Lausannes in die Playoffs.
Bereits am Dienstag beim 4:1 gegen Genéve-Servette hatte Bern im letzten Abschnitt für die Differenz gesorgt. Und auch gegen Lausanne waren die Berner in den letzten 20 Minuten die bessere Mannschaft. Zum Matchwinner für das Team von Trainer Lars Leuenberger avancierte in der mit 17’031 ausverkauften Arena mit Verteidiger Ramon Untersander nicht einer der Stars, sondern einer aus der zweiten Reihe
Zuerst schoss Untersander, der in der Sommerpause von Biel zu Bern gestossen war, sein Team mit einem Bogenschuss von der blauen Linie 2:1 in Führung (44.). 75 Sekunden vor dem Ende traf er mit einem Schuss ins leere Tor zum 3:1. Zu diesem Zeitpunkt sass Berns Derek Roy auf der Strafbank, so dass Lausanne mit zwei zusätzlichen Feldspieler versuchte, die Wende noch zu erzwingen. Joel Genazzi verkürzte zwar 44 Sekunden vor dem Ende noch einmal, mehr lag für die Waadtländer in der turbulenten Schlussphase aber nicht mehr drin.
Während Lausanne die Playoffs nach der achten Auswärtsniederlage in Folge zum ersten Mal seit dem Wiederaufstieg im Frühling 2013 verpasst, dürfte die Erleichterung auf Berner Seite mehr als gross sein. Bern steigerte sich in den letzten Partien deutlich, das Resultat sind immerhin vier Siege aus den letzten sechs Partien.
Die in dieser Saison nicht oft mit spielerischen Glanzleistungen verwöhnten Berner Zuschauer mussten auch im letzten Heimspiel der Qualifikation lange zittern. Denn in den ersten 40 Minuten waren die beiden Teams primär darauf bedacht, keine Fehler zu begehen. Deshalb neutralisierten sie sich mehrheitlich gegenseitig. Im ersten Abschnitt lagen die Vorteile eher auf Seiten des SCB, im zweiten eher bei Lausanne. Erst nach Spielhälfte löste sich der Knoten. Erst schoss Nicklas Danielsson Lausanne nach einer schönen Einzelleistung in Führung (32.), Bern glich durch eine Direktabnahme von PostFinance-Topskorer Cory Conacher postwendend aus.
Das Duell erinnerte in vielerlei Hinsicht an die letztjährigen Playoff-Viertelfinals, als sich Bern erst im siebten Spiel mit 2:1 nach Verlängerung für die Halbfinals qualifiziert hatte. Damals hatte Harri Pesonen in der 60. Minute noch den Ausgleich erzielt. Selbiges gelang ihm oder seinen Teamkollegen dieses Mal nicht; insgesamt kam vom LHC (nicht zum ersten Mal in dieser Saison) offensiv zu wenig.
Bern – Lausanne 3:2 (0:0, 1:1, 2:1)
17’031 Zuschauer (ausverkauft). – SR Wehrli/Wiegand, Borga/Wüst. – Tore: 32. Danielsson 0:1. 34. Conacher (Rüfenacht, Roy) 1:1. 44. Untersander (Roy, Luca Hischier) 2:1. 59. (58:45) Untersander (Plüss) 3:1 (ins leere Tor). 60. (59:16) Genazzi 3:2 (ohne Torhüter). – Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Bern, 2mal 2 Minuten gegen Lausanne. – PostFinance-Topskorer: Conacher; Pesonen.
Bern: Stepanek; Jobin, Untersander; Helbling, Gerber; Krueger, Kreis; Flurin Randegger; Bodenmann, Ebbett, Moser; Conacher, Roy, Rüfenacht; Luca Hischier, Plüss, Scherwey; Alain Berger, Pascal Berger, Gian-Andrea Randegger; Reichert.
Lausanne: Huet; Gobbi, Leeger; Stalder, Jannik Fischer; Genazzi, Lardi; Nodari, Rytz; Danielsson, Hytönen, Ryser; Walsky, Froidevaux, Déruns; Louhivaara, Miéville, Pesonen; Antonietti, Savary, Simon Fischer.
Bemerkungen: Bern ohne Bergenheim, Blum, Bührer, Kobasew, Kousa, Ness (alle verletzt) und Smith (überzähliger Ausländer), Lausanne ohne Augsburger, Bang, Conz, Herren, Trutmann (alle verletzt) und Leblanc (überzähliger Ausländer). Timeout Lausanne (58:39). Lausanne von 58:39 bis 58:45, 58:53 bis 59:16, 59:22 bis 59:40 und ab 59:52 ohne Torhüter.