Knapp ein Jahr nach der Bluttat von Menznau mit fünf Todesopfern hat die Luzerner Staatsanwaltschaft die Untersuchungen gegen drei Mitarbeiter der betroffenen Firma Kronospan eingestellt. Demnach sind sie nicht für den Tod des Täters verantwortlich.
Die drei Mitarbeiter waren zur Tatzeit in der Kantine, in der der Täter um sich schoss und schliesslich bei einem Handgemenge durch einen Kopfschuss zu Tode kam. Die Untersuchungsbehörden seien gesetzlich verpflichtet gewesen, zu prüfen, ob sich die Männer strafbar gemacht hätten, teilte die Luzerner Staatsanwaltschaft am Freitag mit.
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Todesschütze sich am Ende selbst richtete, oder dass es beim Handgemenge zu einem selbstverschuldeten Unfall kam, bei dem sich ein Schuss aus der Waffe löste.
Befragungen sowie Abklärungen des Instituts für Rechtsmedizin Zürich hätten die Mitarbeiter entlastet, heisst es in der Mitteilung weiter. Auch die Untersuchungen von Schmauchspuren durch das Forensische Institut Zürich hätten keine neuen Ergebnisse ergeben.
Trotz umfassender Ermittlungen im privaten und beruflichen Umfeld des Täters ist sein Motiv weiter ungeklärt. Die Staatsanwaltschaft gab bei der Luzerner Psychiatrie ein Gutachten über den Täter in Auftrag. Dieses soll Aussagen zu einer allfälligen psychischen Krankheit und zum möglichen Hintergrund der Tat machen.
Opfer noch immer angeschlagen
Am 27. Februar 2013 schoss ein Arbeiter der Holzverarbeitungsfirma Kronospan in Menznau LU auf Kollegen. Dabei wurden fünf Menschen tödlich verletzt, darunter der Täter. Fünf weitere Personen wurden verletzt. Ein Opfer konnte bis heute aus gesundheitlichen Gründen noch nicht vernommen werden.
Betroffenen macht die Tat auch ein Jahr später noch schwer zu schaffen. Eine Handvoll der 420 Mitarbeiter seien noch immer in psychologischer Behandlung, sagte Kronospan-CEO Mauro Capozzo auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Anlässlich des Jahrestags würden die schmerzlichen Erinnerungen wieder hervorgerufen.
Zum Jahrestag werden in den betroffenen Gemeinden die Kirchenglocken läuten und in Menznau wird eine öffentlich zugängliche Gedenkstätte eingeweiht. Eine Gedenkandacht soll eine Woche später nach der Fasnacht am Aschermittwoch in Menznau stattfinden.