Vertreter verschiedener Religionen wehren sich für die in der Kritik stehende Lilo Roost Vischer, die Basler Koordinatorin für Religionsfragen. Wir veröffentlichen hier die Stellungnahme.
Die Angriffe auf die Fachstelle Diversität und Integration Basel und insbesondere auf deren Koordinatorin für Religionsfragen Lilo Roost Vischer sind haltlos und unverschämt und schiessen weit über das Ziel hinaus.
Die Unterzeichnenden dieser Stellungnahme sind dankbar für die Bemühungen des Kantons Basel Stadt mit verschiedenen Religionsgemeinschaften einen lösungsorientierten Austausch zu pflegen. Insbesondere hat sich dabei der «Runde Tisch der Religionen» mit seinen 15 mandatierten Vertretungen religiöser Institutionen und zweier Dachverbände etabliert. Der religiöse Frieden in unserem Land ist ein hohes Gut, das geschützt und gepflegt werden will. Wir nehmen die Fachstelle keinesfalls als staatliches Kontrollorgan der Religionen wahr, sondern im Gegenteil als Hilfe, die Grundsätze der schweizerischen Bundesverfassung, die Religionsfreiheit und Kultusfreiheit garantiert, in gesetzlichem Rahmen auszugestalten. Wo auch immer sich Konflikte zum Beispiel mit strenger religiös denkenden Menschen anbahnen, wird verständnisvoll das Gespräch gesucht.
Es handelt sich bei der Fachstelle Diversität und Integration also keinesfalls um ein «Gesinnungs-Ministerium» wie behauptet wird. Auch geschieht nichts heimlich, wie unterstellt wird. Die Fachstelle sucht regelmässig die Öffentlichkeit und publiziert ihre ausführlichen Jahresberichte, in denen offen über die Arbeit berichtet wird. So organisiert die Fachstelle zum Beispiel in Zusammenarbeit mit anderen religiösen Gemeinschaften die «Woche der Religionen» im November. Dabei geht es um das gegenseitige Kennenlernen, den Dialog und den Austausch der Religionsgemeinschaften. Religionen sollen auch als verbindende Kräfte wahrgenommen werden können, die zum Frieden beitragen.
Wir finden es unverantwortlich, wenn durch eine unfaire Kampagne in gewissen Medien die Stelleninhaberin Lilo Roost Vischer persönlich verunglimpft wird. Es gibt wenige Personen auf dem Platz Basel, die sich im Bereich Integration so verdient gemacht haben, wie Lilo Roost Vischer. Sie arbeitet mit Kenntnis und Fingerspitzengefühl und hat schon manche schwierige Situation lösen können. Für Fragen an der Schnittstelle zwischen Staat und Religion ist sie seit Jahren eine verlässliche und kompetente Ansprechpartnerin.
Die Kritik darf nicht in die falsche Richtung zielen. Wir wollen uns in aller Form davon distanzieren und wünschen uns eine faire Berichterstattung über die Fachstelle Diversität und Integration.
Interreligiöses Forum beider Basel (IRF)
Basler Muslim Kommission
Islamische Gemeinschaft Bosniens, Basel
Kulturverein der Aleviten-Bektaschi, Basel
Alevitisches Kulturzentrum Regio Basel
Michael Muhammad Hanel, IRF-Vorstand
Interreligiöser Think-Tank
Lars Wolf, Mediator für interreligiöse und interkulturelle Fragen
Antje Minkner, langjährige Engagierte im inerreligiösen Dialog
Cihan Minkner Kanas, langjähriges Vorstandsmitglied Alevitisches Kulturzentrum
Heidi Rudolf, Beauftragte für interreligiöse Integration, Katharina-Werk Basel
Peter Bollag, Israelitische Gemeinde Basel
Roya Blaser-Khamsi, Baha’i-Gemeinde Basel
Vignarajah Kulasingam, Stiftung Hindu-Gemeinde Basel
Peter Dietz, Reformierter Pfarrer, IRF Co-Präsident
Sohail Mirza, IRF Co-Präsident
Monika Hungerbühler, röm.-kath. Vertreterin Runder Tisch der Religionen
Peter Messingschlager, Pastoralkonferenz BL
Basel, 23. Oktober 2013/22.00 Uhr