Unwetterschäden von knapp 120 Millionen Franken im Jahr 2011

Rutschungen, Murgänge, Hochwasser, Steinschlag und Felssturz haben 2011 in der Schweiz Schäden von knapp 120 Millionen Franken verursacht. Die meisten Schäden entstanden bei den Oktober-Hochwassern.

Der tosende Milibach fliesst vor und durch das Oberwalliser Dorf Blatten im Lötschental, am 10. Oktober 2011 (Bildquelle Kapo Wallis) (Bild: sda)

Rutschungen, Murgänge, Hochwasser, Steinschlag und Felssturz haben 2011 in der Schweiz Schäden von knapp 120 Millionen Franken verursacht. Die meisten Schäden entstanden bei den Oktober-Hochwassern.

Wie die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) am Mittwoch mitteilte, liegt diese Schadenssumme klar unter dem langjährigen Durchschnitt von rund 344 Millionen Franken. Sie beruft sich auf Auswertungen ihrer landesweiten Unwetterschadens-Datenbank.

Die schwersten Schäden ereigneten sich am 10. Oktober 2011 bei den Überschwemmungen im Berner Oberland, im Walliser Lötschental und in Glarus. Anhaltende Niederschläge und eine rasch einsetzende Schneeschmelze liessen zahlreiche Bäche über die Ufer treten. An Gebäuden, Verkehrswegen und Wasserläufen entstanden Schäden in einer Gesamthöhe von rund 85 Millionen Franken – das macht 71 Prozent der Gesamtsumme der Schäden aus.

Gewitter verursachten letztes Jahr geringere Schäden als in den drei Vorjahren. 27 Prozent der Gesamtschadenssumme waren auf Gewitter zurück zu führen. Heftige Gewitter, teils verbunden mit Hagelstürmen, führten am 10. Juli in der Ostschweiz, am 13 Juli im Mittelland sowie im Tessin und am 18. August in Obwalden zu schweren Überschwemmungen und Murgängen.

Die meisten Schäden durch Wasserprozesse

Hochwasser, Überschwemmungen und Murgänge verursachten die meisten Schäden: 97 Prozent der Gesamtschadenssumme des Jahres 2011 sind auf Wasserprozesse einschliesslich der Verfrachtung von Geschiebe und auf Murgänge zurückzuführen. Seit 1972 bewegt sich der Anteil der Wasserprozesse an den Gesamtschäden in dieser Grössenordnung.

Schäden durch Rutschungen, Steinschlag und Felssturz machten 2011 nur nur 3 Prozent der Gesamtschadenssumme aus. Es ereignete sich jedoch ein Todesfall infolge eines Steinschlags im bündnerischen Puschlav im Juli.

Obwohl die Unwetter-Schäden 2011 fast doppelt so hohe Kosten wie die Schäden 2010 verursachten, geht das Jahr 2011 als geringes bis mässiges Unwetterschadensjahr in die Statistik ein.

Die schlimmsten Jahre: 1987 und 2005

Die schlimmsten Schadensjahre seit 1972 waren 2005 und 1987. 2005 entstanden Unwetterschäden von über drei Milliarden Franken. Am schlimmsten waren die Überschwemmungen im August im Mittelland und in der Innerschweiz. 1987 gab es Unwetterschäden von rund 1,8 Milliarden, verursacht vor allem durch die Sommer-Hochwasser im Alpengebiet.

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