Im Steuerprozess gegen Uli Hoeness anerkennt die Verteidigung des Angeklagten die Steuerschuld in der Höhe von etwas mehr als 27 Millionen Euro. Mit dem Urteil ist am Donnerstag zu rechnen.
Gleich zu Beginn des dritten Prozesstages haben die Verteidiger von Uli Hoeness, dem Präsidenten des FC Bayern München, die von einer Rosenheimer Finanzbeamtin am Vortag bezifferte Steuerschuld in der Höhe von 27,2 Millionen Euro anerkannt. «Die Zahlen hält die Verteidigung für sachgerecht. In der Selbstanzeige, die Herr Hoeness am 17. Januar 2013 eingereicht hat, sind sämtliche Zahlen enthalten», so Hoeness‘ Anwalt Hanns W. Feigen.
Der dritte Tag des Prozesses am Münchner Landgericht dauerte nicht einmal zwei Stunden. Die Aussagen von einem der beiden aufgerufenen Zeugen, wertete die Verteidigung als Erfolg für Hoeness. Ein EDV-Experte vom Finanzamt in Rosenheim gab Auskunft über ein Dokument mit den Schweizer Bankdaten von Hoeness, das bereits vor einem Jahr erstellt worden war und danach mehrmals verändert wurde. Für die Verteidigung ist dadurch der Vorwurf, Hoeness habe Material zurückgehalten, vom Tisch.
Wenn morgen Donnerstag nicht doch noch weitere Zeugen aufgerufen werden, kommt es bereits zu den Schlussplädoyers von Staatsanwaltschaft und Verteidigung und danach zur Verkündung des Urteils. Wenn das Gericht das Vorgehen von Hoeness als schwere Steuerhinterziehung bewertet, droht dem 62-Jährigen im schlimmsten Fall eine Gefängnisstrafe von bis zu zehn Jahren.