Drei Unteroffiziere der US-Marineinfanterie, die auf Leichname getöteter Afghanen urinierten und Aufnahmen davon ins Internet stellten, haben am Montag Disziplinarstrafen erhalten. Über die Art der Strafen würden keine Angaben gemacht, weil es sich um „eine nichtrichterliche Bestrafung“ handle, teilte das Militär mit.
Dies bedeutet, dass die geständigen Soldaten unter anderem degradiert oder gerügt worden sein könnten. Auch eine Streichung ihres Solds oder Arreststrafen sind möglich.
Die im Januar im Internet veröffentlichte Videoaufnahmen von der Schändung der blutigen Leichen dreier getöteter Aufständischer hatten für massive Empörung gesorgt.
Afghanistans Präsident Hamid Karsai verurteilte das „unmenschliche Verhalten“ der Soldaten, US-Verteidigungsminister Leon Panetta nannte die Aufnahmen „äusserst bedauernswert“. Nach Angaben des US-Militärs ereignete sich der Vorfall am 27. Juli 2011 in der südafghanischen Provinz Helmand. In dem Video sind vier Soldaten zu sehen. Mindestens ein weiterer machte die Aufnahme.