Die New Yorker Börsenaufsicht beschuldigt die britische Bank Standard Chartered der Zusammenarbeit mit der iranischen Regierung zum Zweck der Geldwäscherei. Das Finanzinstitut widerspricht der Darstellung seiner Transaktionen mit iranischen Banken.
Von 2001 bis 2007 seien insgesamt 250 Mrd. Dollar gewaschen worden, erklärte die Aufsichtsbehörde am Montag. Nach Erkenntnissen der New Yorker Börsenaufsicht (DFS) soll die Bank wesentliche Identifikationsmerkmale, die auf mit Sanktionen belegte Staaten, Personen und Körperschaften hinweisen, von Überweisungen entfernt haben.
Die Transaktionen hätten der Bank zu einer Zeit Millionen an Gebühren eingebracht, zu der dieser Handel Beschränkungen unterlag. Die DFS hatte am Montag gedroht, der Bank die Handelslizenz in den USA zu entziehen.
Vorwürfe zurückgewiesen
Das Bankunternehmen erklärte am Dienstag in Hongkong, die Vorwürfe der New Yorker Aufsichtsbehörde ergäben kein „vollständiges und zutreffendes Bild der Sachlage“. Standard Chartered Bank habe seit 2010 freiwillig mit US-Behörden zusammengearbeitet und die Transaktionen überprüft. Das Ergebnis dieser Untersuchungen passe nicht zu den nun erhobenen Vorwürfen, erklärte die Bank.
Sie weise die Darstellung der US-Aufsichtsbehörde über die Aktivitäten des Bankhauses zurück, erklärte Unternehmenschefin Annemarie Durbin. Die Behörde hatte Standard Chartered aufgefordert, die mutmasslichen Geschäfte mit dem Iran bis zum 15. August aufzuklären. Ihr Unternehmen nehme seine Verantwortung „sehr ernst“, betonte Durbin. Es sei darum bemüht, „jederzeit mit den geltenden Gesetzen und Bestimmungen im Einklang“ zu stehen.
Standard Chartered ist auf Geschäfte in den aufstrebenden Gebieten Asians, des Nahen Ostens und Afrikas spezialisiert. Seit fünf Jahren seien keine Neugeschäfte mit iranischen Vertragspartnern abgeschlossen worden, teilte Standard Chartered mit.