US-Bundesstaat Oklahoma plant Hinrichtungen mit Stickstoff

Angesichts der Probleme mit fehlendem Gift für Todesspritzen suchen US-Bundesstaaten weiter nach Alternativen für die Vollstreckung der Todesstrafe: Oklahoma plant nun den Einsatz von Stickstoff. Ein entsprechendes Gesetz liegt bei der Gouverneurin Mary Fallin.

Entscheidet über Stickstoff-Hinrichtungen: Mary Fallin (Archiv) (Bild: sda)

Angesichts der Probleme mit fehlendem Gift für Todesspritzen suchen US-Bundesstaaten weiter nach Alternativen für die Vollstreckung der Todesstrafe: Oklahoma plant nun den Einsatz von Stickstoff. Ein entsprechendes Gesetz liegt bei der Gouverneurin Mary Fallin.

Das Parlament des Bundesstaates hatte das Gesetz am Donnerstag endgültig passiert hatte. Fallin könnte das Gesetz noch am Freitag unterzeichnen und damit in Kraft setzen.

Durch den Sauerstoffmangel verliere der Todeskandidat binnen acht bis zehn Sekunden das Bewusstsein und sterbe einige Minuten später, sagte der republikanische Parlamentarier Mike Christian. «In anderen Worten: Ein humaner, schneller und schmerzfreier Tod.»

Der Oberste Gerichtshof der USA hatte im Januar die Vollstreckung von drei Todesurteilen in Oklahoma ausgesetzt. Der Supreme Court reagierte damit auf Einsprüche gegen die vorgesehene Giftmischung, die nach Ansicht der Todeskandidaten gegen das verfassungsrechtliche Verbot grausamer Bestrafung verstösst.

Ende des Monats wollen sich die Obersten Richter in Washington mit der Verfassungsmässigkeit der Giftinjektionen beschäftigen. Eine Reihe von qualvollen Hinrichtungen hatte zuletzt eine Debatte über die verwendeten Giftmischungen ausgelöst.

Die US-Behörden griffen in jüngster Zeit immer wieder auf kaum erprobte Mischungen zurück, weil sich europäische Pharmafirmen weigern, das zuvor eingesetzte Betäubungsmittel Pentobarbital zu liefern. Der Bundesstaat Utah hatte Ende März das Erschiessen als Hinrichtungsmethode wieder eingeführt.

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