US-Demokraten nominieren Obama für Präsidentenwahl

Die US-Demokraten haben Barack Obama offiziell zu ihrem Präsidentschaftskandidaten nominiert. Beim Wahl-Parteitag in Charlotte in North Carolina entschieden sich die Delegierten am Mittwochabend (Ortszeit) mit überwältigender Mehrheit für den derzeitigen Amtsinhaber.

Barack Obama umarmt Bill Clinton am Wahl-Parteitag der US-Demokraten in Charlotte (Bild: sda)

Die US-Demokraten haben Barack Obama offiziell zu ihrem Präsidentschaftskandidaten nominiert. Beim Wahl-Parteitag in Charlotte in North Carolina entschieden sich die Delegierten am Mittwochabend (Ortszeit) mit überwältigender Mehrheit für den derzeitigen Amtsinhaber.

Obamas erste Amtszeit endet nach vier Jahren im Januar 2013. Bei den parteiinternen Vorwahlen hatte er keine ernsthaften Gegenkandidaten. Obama stellt sich gemeinsam mit seinem Vizepräsidenten Joe Biden der Wiederwahl.

Wahlkämpfer Clinton

Vor der Abstimmung wurde Obama vom ehemaligen Präsident Bill Clinton offiziell zum Präsidentschaftskandidaten nominiert. In einer kämpferischen Rede verteidigte Clinton die Bilanz des amtierenden Präsidenten gegen die Kritik der Republikaner.

„Niemand hätte all den Schaden, den er vorgefunden hat, in nur vier Jahren reparieren können“, sagte Clinton. Die Republikaner hätten ein „völliges Durcheinander“ hinterlassen. Obama habe die Grundlagen für „eine neue, moderne, erfolgreiche Wirtschaft des geteilten Wohlstands“ gelegt.

„Um Überparteilichkeit bemüht“

Er glaube „von ganzem Herzen“, dass Obama erfolgreich sein werde, sagte Clinton und lobte den amtierenden Staatschef auch dafür, sich immer um eine überparteiliche Politik bemüht zu haben. Das sei aber am Widerstand der Republikaner gescheitert.

Clinton hob in seiner Rede auch die Unterschiede zwischen Demokraten und Republikanern hervor. „Die wichtigste Frage ist, in was für einem Land wollt Ihr leben?“, fragte er.

Während der republikanische Herausforderer Mitt Romney und sein Vize Paul Ryan für eine egoistische Gesellschaft stünden, engagierten sich Obama und Vizepräsident Joe Biden für einen „gemeinsamen Wohlstand und gemeinsame Verantwortung“.

Gemeinsam auf der Bühne

Clinton ist so populär wie nie seit Ende seiner von 1993 bis 2001 dauernden Amtszeit, die mit einer boomenden Wirtschaft, Vollbeschäftigung und einem Haushaltsüberschuss verbunden wird. Obama muss dagegen angesichts der hohen Arbeitslosigkeit von mehr als acht Prozent um seine Wiederwahl bangen und baut im Wahlkampf auf Clintons Schützenhilfe.

Nach der Rede kam Obama zu Clinton auf die Bühne, der Ex-Präsident verbeugte sich vor seinem Nachfolger. Gemeinsam winkten sie in die Menge und schüttelten Hände. Zu Wort meldete sich Obama aber nicht.

Warten auf Donnerstag

Anschliessend begannen Delegierte aus allen Bundesstaaten, die Nominierung offiziell zu bestätigen. Annehmen wird der Präsident die erneute Spitzenkandidatur in einer Rede zum Abschluss des dreitägigen Parteikonvents am Donnerstag.

Der Präsident war am Mittwoch in Charlotte eingetroffen. Ursprünglich sollte Obama am Donnerstag in einem Footballstadion unter freiem Himmel vor 70’000 Menschen reden. Wegen drohender Gewitter wurde sein Auftritt aber in die überdachte Arena verlegt, wo der Parteitag seit Dienstag stattfindet.

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