Das Massachusetts Institute of Technology (MIT) zählt die beiden Schweizer Konzerne ABB und Novartis zu den 50 innovativsten Unternehmen der Welt. Auf der jährlich erscheinenden Liste kommt dabei der Elektrotechnikkonzern ABB heuer zum ersten Mal vor.
Der Konzern mit Sitz in Oerlikon hat die Aufmerksamkeit des MIT, eine der weltweit führenden technischen Hochschulen, wegen der Entwicklung des so genannten Leistungsschalters für die Hochspannungs-Gleichstromübertragung auf sich gezogen. Die Ergebnisse dazu hat ABB im vergangenen Jahr vorgestellt.
In der Entwicklung von Gleichstromübertragungsnetzen überwindet diese Erfindung eine Hürde in Richtung des Baus effizienterer Stromnetze. Beim Transport von Elektrizität über grosse Entfernungen verringert sich der Stromverlust stark. Zudem erleichtert der Schalter den Ausbau von Stromnetzen.
Der Pharmariese Novartis findet für Entwicklungen in der Medikamentenproduktion Eingang in die Liste der 50 Top-Innovatoren, welche das MIT vergangene Woche veröffentlicht hat. Novartis hat ein Verfahren entwickelt, das das Zusammenspiel chemischer Verbindungen auf neue Weisen ermöglicht.
Amerikanische Mehrheit
Die meisten Unternehmen auf der MIT-Liste sind amerikanische Firmen. Darunter ist auch der Illumina-Konzern, um die der Basler Pharmakonzern und Novartis-Mitbewerber Roche eine missglückte Übernahmeschlacht angezettelt hatte. Illumina hat sich in der Diagnostik mit neuen Verfahren hervorgetan.
Apple findet sich auf der Liste wegen der Entwicklung des Retina-Displays mit hoher Pixeldichte für grössere Geräte wie das iPad und das MacBook. Facebook ehrt das MIT für seine Bemühungen um die Platzierung von Werbung im sozialen Netzwerk.
Bei den nicht-amerikanischen Firmen erhält beispielsweise der deutsche Autobauer Audi die Auszeichnung für die Entwicklung eines lasergestützten Strassenscanners im Kühlergrill, der den Weg zu selbstfahrenden Autos weiter bereitet. Siemens erhält Beachtung für die Forschung bei erneuerbaren Technologien.
Zu den 50 innovativsten Firmen der Welt zählt auch der kenianische Telekomanbieter Safaricom. Das Unternehmen hat die Mobilfunk-Währung M-Pesa im afrikanischen Land verbreitet. Mittels mobiler Darlehnsvergabe fordere Safaricom das Bankgewerbe heraus, schreibt das MIT in der Begründung.