Die US-Journalistin Stephanie Sinclair, die seit Jahren mit ihrer Kamera den Blick auf junge weibliche Gewaltopfer in aller Welt lenkt, ist am Donnerstag in Washington mit dem Anja-Niedringhaus-Preis geehrt worden.
Die Internationale Stiftung für Frauen in den Medien würdigt damit Fotojournalistinnen, die sich bei ihrer Arbeit durch besonderen Mut auszeichnen. Der Preis wird seit 2015 verliehen, zu Ehren der deutschen Fotografin Anja Niedringhaus. Die Pulitzer-Preis-Trägerin hatte für die Nachrichtenagentur AP aus verschiedenen Kriegsgebieten berichtet und wurde 2014 in Afghanistan erschossen.
Die freiberufliche 44-jährige Journalistin Sinclair reist seit 15 Jahren um die Welt, um das Leid von jungen Frauen und Mädchen zu dokumentieren, die Opfer von Gewalt, genitaler Verstümmelung oder Zwangsheirat geworden sind. Berühmt ist insbesondere eine Fotoserie mit dem Titel «Zu jung zum Heiraten», die aufzeigt, wie das Leben junger Mädchen durch die erzwungenen Ehen zerstört wird.