US-Industriekonzern Eaton will mit einer Milliardenübernahme sein Standbein in der Elektrobranche ausbauen. Am Montag kündigte das Unternehmen den Kauf der irischen Cooper Industries für 11,8 Mrd. Dollar an. Damit zahlt Eaton eine Prämie von 29 Prozent.
Der künftige Unternehmenssitz soll sich in Irland befinden, wo Cooper bereits ansässig ist. Der irische Staat verlangt eine sehr niedrige Unternehmenssteuer. Bis zum Jahresende soll der Zusammenschluss abgeschlossen werden. Im vergangenen Jahr machten die Unternehmen zusammen einen Umsatz von 21,5 Mrd. Dollar.
Eaton setzt darauf, mit Hilfe des Zukaufs von Investitionen in die Modernisierung der veralteten Stromnetze in Industrie- und Entwicklungsländern zu profitieren. Zudem expandiert der Konzern in das Geschäft mit Leuchtkörpern, dass aus einem Aufschwung im Bausektor besonderen Profit schlagen dürfte.
Eaton bietet 72 Dollar in bar und in Aktien, was einen Aufschlag von 29 Prozent auf den Cooper-Schlusskurs von Freitag bedeutet. Die Cooper-Führung habe der Offerte bereits zugestimmt, teilte Eaton mit.
Beobachter halten es für möglich, dass die Übernahme eine Konsolidierungswelle in der Elektrobranche auslöst und sehen vor allem attraktive Ziele für Siemens und Schneider. Im Januar hatte bereits ABB den US-Elektrokomponentenhersteller Thomas & Betts für knapp vier Mrd. Dollar gekauft.