Der legendäre US-Jazzpianist Dave Brubeck ist tot. Der Musiker starb am Mittwochmorgen nach einem Herzversagen im Spital von Norwalk im Bundesstaat Connecticut. Das gab Brubecks Manager Russell Gloyd bekannt. Brubeck wäre am Donnerstag 92 Jahre alt geworden.
Der 1920 in Kalifornien geborene Brubeck galt als einer der besten amerikanischen Jazz-Musiker aller Zeiten. Bis ins hohe Alter war er mit verschiedenen Formationen aufgetreten. Er kombinierte Jazz mit musikalischen Einflüssen aus aller Welt und machte die bis dahin hauptsächlich in Untergrund-Bars gespielte Improvisationsmusik salonfähig.
Der experimentierfreudige Pianist stand an der Spitze des Dave Brubeck Quartet, das er gemeinsam mit dem Saxophonisten Paul Desmond gründete. Mit Stücken wie „Take Five“ und „Blue Rondo a la Turk“ begeisterte er in den 1950er und 60er Jahren ein breites Publikum für den Jazz.
Das im Jahr 1959 veröffentlichte Album „Time Out“ war die erste Jazzplatte, von der Millionen Tonträger verkauft wurden. Brubeck machte bis ins hohe Alter Musik, noch im vergangenen Jahr trat er öffentlich auf.
In keine Schublade gepasst
„Mein ganzes Leben wollten mich die Menschen immer in eine Schublade stecken“, sagte er einmal in einem Interview. „Aber Schubladen langweilen mich.“
Das „Time“-Magazin widmete Brubeck ein Cover, seine Platten verkauften sich millionenfach, und auch in der berühmten New Yorker Carnegie Hall trat er auf. Auch im Weissen Haus und an der Berliner Mauer gab Brubeck, der sich selbst einmal als „Komponist, der auch Klavier spielt“ beschrieb, Konzerte. Zudem war er häufig Gast bei Jazz-Festivals in aller Welt.
Die fünf Söhne und eine Tochter des auf einem Bauernhof aufgewachsenen Brubeck wurden ebenfalls allesamt Musiker. Auf dem „Walk of Fame“ in Hollywood hat Brubeck einen Stern.