Der US-Kongress hat eine weitreichende Reform der Agrarpolitik beschlossen. Das Gesetz beendet die jahrzehntealte Praxis, dass Bauern unabhängig vom erwirtschafteten Ertrag Subventionen erhalten. Stattdessen erhalten sie Beiträge für Ernteverlust-Versicherungen.
Nach jahrelangen Verhandlungen verabschiedete der Senat in Washington am Dienstag das rund eine Billion Dollar schwere Gesetz, das die Leitlinien der Landwirtschaftspolitik in den USA bis Ende 2018 festlegt.
Das Repräsentantenhaus hatte bereits in der vergangenen Woche zugestimmt. Präsident Barack Obama muss das Gesetz mit seiner Unterschrift nun noch in Kraft setzen.
Die Mittel für die Agrarpolitik in den USA betragen in den kommenden fünf Jahren insgesamt 956,4 Milliarden Dollar (rund 864 Milliarden Franken). Damit verabschieden sich die USA von dem Instrument der Direktzahlungen, das die EU-Staaten und auch die Schweiz in der Agrarpolitik anwenden.
Gekürzt wird in den Vereinigten Staaten in den kommenden Jahren auch bei den Lebensmittelmarken für Arme. Die Einschnitte von rund acht Milliarden Dollar bedeuten nach Schätzungen der Regierung, dass etwa 850’000 Familien weniger als bisher das Hilfsprogramm in Anspruch nehmen können.
Eine weitere Neuerungen ist die strengere Kennzeichnungspflicht für Fleischprodukte: Künftig sollen die Verbraucher der Verpackung genau entnehmen können, wo die Tiere geboren, geschlachtet und verarbeitet wurden.