Der US-Konzern Johnson & Johnson (J&J) strebt nach einem Agenturbericht eine Übernahme der Schweizer Biotechfirma Actelion an. Die Aktie des Basler Unternehmens stieg in den vergangenen Tagen, was am Markt mit Übernahmespekulationen begründet wurde.
Der in New Jersey ansässige Pharma- und Konsumgüterkonzern J&J sei bereits an Actelion herangetreten, berichtete die Agentur Bloomberg am Donnerstag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Verhandlungen befänden sich noch in einem frühen Stadium. Actelion arbeite mit einem Berater zusammen, um Optionen auszuloten.
Johnson & Johnson war für die Nachrichtenagentur Reuters zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen, Actelion lehnte einen Kommentar ab.
Actelion erforscht, entwickelt und vermarktet Medikamente für bisher unzureichend behandelbare Krankheiten. Actelion-Aktien sind in diesem Jahr mehr als 13 Prozent gestiegen, am Donnerstag gingen sie mit einem Plus von 1,9 Prozent aus dem Handel. Das Unternehmen ist derzeit an der Börse rund 17 Milliarden Dollar wert.
Den Umsatz steigerte Actelion in den ersten drei Quartalen dank der anhaltend starken Nachfrage nach Lungenmedikamenten um 17 Prozent auf 1,79 Milliarden Franken. Unter dem Strich stand mit 581 Millionen Franken 29 Prozent mehr Reingewinn. Actelion ist in mehr als 30 Ländern mit eigenen Niederlassungen vertreten.
Bei J&J reicht die Produktpalette von Arzneiprodukten über Pflegemittel bis hin zu medizinischen Artikeln. Die Amerikaner hatten erst im September mitgeteilt, das Augenheilkunde-Geschäft von Abbott Laboratories für 4,3 Milliarden Dollar zu kaufen.
Durch die Pharmabranche rollt derzeit eine Übernahmewelle. Viele Patente laufen aus und die Kosten für Forschung und Entwicklung sind hoch, weswegen aussichtsreiche Produkte gern zugekauft werden.