US-Konzerne bauen ihre Dominanz weltweit aus

Schuldenkrise in Europa, überraschend schwache Konjunktur in Asien: Anleger kommen derzeit nicht an Unternehmen aus den USA vorbei. Unter den 100 teuersten börsennotierten Unternehmen der Welt tummeln sich 47 aus den USA. An der Spitze hat Energieriese Exxon Apple verdrängt.

Benzin-Preise an einer Exxon-Tankstelle in den USA (Archiv) (Bild: sda)

Schuldenkrise in Europa, überraschend schwache Konjunktur in Asien: Anleger kommen derzeit nicht an Unternehmen aus den USA vorbei. Unter den 100 teuersten börsennotierten Unternehmen der Welt tummeln sich 47 aus den USA. An der Spitze hat Energieriese Exxon Apple verdrängt.

Der Energieriese ist gemäss einer Studie von Ernst & Young knapp 402 Mrd. US-Dollar wert – 7 Milliarden mehr als vor einem halben Jahr. Der Börsenwert der Herstellers von iPhone und iPad sank hingegen in den vergangenen sechs Monaten um über 128 Mrd. US-Dollar auf 372 Mrd. US-Dollar. Auf den Plätzen drei und vier folgen Google und Microsoft.

Neun der zehn teuersten Unternehmen der Welt kommen aus den Vereinigten Staaten, fast jedes zweite Unternehmen im Top 100-Ranking hat dort seinen Sitz, wie die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft am Mittwoch weiter mitteilte.

Europa ist unter den Top 10 gar nicht mehr vertreten, China nur noch mit einem Unternehmen, der Industrial and Commercial Bank of China.

Während die Zahl der nach Marktkapitalisierung grössten Unternehmen in den USA seit Jahresbeginn von 39 auf 47 stieg, sank die Bedeutung Europas und Asiens: In Folge der Schuldenkrise sind nur noch 30 europäische Gesellschaften unter den Top 100 nach 34 zu Jahresbeginn.

«Die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit in den Krisenländern, die Sparmassnahmen der Regierungen und die geringe Investitionsbereitschaft der Unternehmen lassen eine Konjunkturerholung in der Eurozone derzeit als sehr unwahrscheinlich erscheinen», sagte EY-Partner Thomas Harms.

Auch China entwickle sich schwach: Die Zahl der chinesischen Unternehmen in der Rangliste ist von 10 auf 9 gesunken. «Die China-Euphorie ist vorerst vorbei», sagte Harms und erinnerte an die überraschend schwachen Konjunkturdaten sowie die Skepsis in Bezug auf die Stabilität des dortigen Finanzsektors.

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