US-Lifestyle-Päpstin Martha Stewart verkauft Imperium

US-Lifestyle-Päpstin Martha Stewart hat ihr Firmenimperium verkauft. 353 Millionen Dollar liess sich das Vermarktungsunternehmen Sequential Brands die Stewart-Marken kosten.

Martha Stewart (links) in ihrer Fernsehsendung im Jahr 2008, zusammen mit Desperate Houswives-Star Eva Longoria. Die Show wurde 2012 abgesetzt. (Bild: sda)

US-Lifestyle-Päpstin Martha Stewart hat ihr Firmenimperium verkauft. 353 Millionen Dollar liess sich das Vermarktungsunternehmen Sequential Brands die Stewart-Marken kosten.

Den Deal gab Martha Stewarts Firma Living Omnimedia am Montag bekannt. Sequential gab an, die Übernahme werde den Umsatz auf 3,75 Milliarden Euro steigern. Nach Angaben beider Seiten soll die 73-jährige Stewart weiterhin ein grosses Aktienpaket halten und zudem oberste Kreativdirektorin bleiben.

Ein Star der 90er Jahre

Die elegante Stewart erlangte in den USA der 90er Jahre Berühmtheit mit ihren Fernsehsendungen. Darin gab sie auf freche Art Tipps zu Haus und Garten ab. Zudem veröffentlichte sie auch Kochbücher und Dekorationsratgeber.

Im Jahr 1997 gründete sie ihr Unternehmen, das beim Börsengang zwei Jahre später mit zwei Milliarden Dollar bewertet wurde. Unter dem Logo der Firma wurde fortan ein breit gefächertes Sortiment aus allen möglichen Produkten angeboten – von Küchenutensilien über Fussbodenbeläge und Vorhänge bis hin zu Wein.

Den Höhepunkt erlebte Stewarts Imperium nach der Jahrtausendwende, als ihre Produkte von grossen Handelsketten vertrieben wurden.

Die glorreichen Zeiten sind vorbei

Seit der Immobilienkrise des Jahres 2008 ging es für die Milliardärin aber bergab. Die Umsätze fielen von 328 Millionen Dollar im Jahr 2007 auf 142 Millionen Dollar im vergangenen Jahr. Vor drei Jahren endete ihre tägliche Fernsehshow. Die einstigen Erfolgszeitschriften «Martha Stewart Living» und «Martha Stewart Weddings» wurden verkauft.

Zuvor hatte Stewarts Ruf Schaden genommen, als sie im Jahr 2004 wegen Insidergeschäften für fünf Monate ins Gefängnis musste. Die Haftzeit war geprägt von Berichten über Beschäftigungsangebote Stewarts, die sie an ihre Mitgefangenen richtete – unter anderem Yogakurse und Anleitung beim Sammeln wilden Salats.

Für Schlagzeilen sorgte sie zudem mit Beschwerden über das Essen in ihrem Gefängnis im Bundesstaat Virginia. Nach dem Ende der Haftzeit verliess sie die Haftanstalt stilecht – im Privatjet.

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