Die syrischen Bestände zur Produktion von Chemiewaffen auf dem US-Spezialschiff «Cape Ray» sind komplett vernichtet. Die rund 600 Tonnen Chemikalien zur Herstellung des Giftgases Sarin sowie Senfgas sind laut der US-Regierung schneller als geplant vernichtet worden.
US-Präsident Barack Obama bezeichnete den Schritt laut einer Mitteilung vom Montag als einen «wichtigen Meilenstein» bei den Bemühungen, das Chemiewaffenarsenal des syrischen Regimes vollständig zu zerstören.
Obama lobte Dänemark, Norwegen, Italien, Grossbritannien, Russland und China für ihre Unterstützung. Er dankte Deutschland und Finnland, wo schwach giftige Reste der Zerstörungsaktion in Spezialanlagen unschädlich gemacht werden sollen.
Internationaler Druck
Die Operation hatte Anfang Juli begonnen und stand unter Kontrolle der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW). Das syrische Regime von Präsident Baschar al-Assad hatte im Oktober 2013 nach internationalem Druck mit der Weltgemeinschaft vereinbart, seine Chemiewaffen abzugeben und im Ausland vernichten zu lassen.
Der Giftgasangriff in Syrien, bei dem rund 1400 Menschen getötet wurden, darunter auch viele Kinder, jährt sich am kommenden Donnerstag zum ersten Mal. Obama hatte Assad anschliessend erst mit Luftangriffen gedroht, dann aber auf einen Militäreinsatz verzichtet und sich unter russischer Vermittlung für den diplomatischen Weg entschieden.
Die USA würden die moderate syrische Opposition weiter politisch und finanziell unterstützen, um der Brutalität des Assad-Regimes ein Ende zu bereiten, teilte Aussenminister John Kerry mit. Washington werde auch genau verfolgen, ob Syrien wie zugesagt die verbleibenden Produktionsstätten für Chemiewaffen zerstört.
Luftraum für gesperrt
Wegen der Abschussgefahr durch bewaffnete Extremisten sperrten die USA unterdessen den Luftraum über Syrien. Für US-Gesellschaften seien Flüge nach und über dem Bürgerkriegsland ab sofort verboten, teilte die Flugaufsichtsbehörde FAA mit. Der fortlaufende bewaffnete Konflikt stelle eine ernsthafte Gefahr für die zivile Luftfahrt dar.
Die Extremisten hätten eine Vielzahl an Luftabwehr-Waffen, mit denen bereits syrische Militärflugzeuge abgeschossen worden seien. Zuvor hatten sich die US-Betreiber für Flüge nach und über Syrien lediglich bei der FAA melden müssen, die dringend dazu geraten hatte, Syrien zu umfliegen.