US-Medien spekulieren über die Motive für Blatters Rücktritt

Der Neuanfang in der Fifa wird nach dem weltweit begrüssten Rücktritt nicht einfach sein. Und auch für Blatter stehen womöglich harte Zeiten bevor. Nachrichten aus Amerika bergen neue Brisanz.

Sepp Blatter: Die Motive für seinen Rücktritt als Fifa-Präsident bleiben ungeklärt. (Bild: SI)

Der Neuanfang in der Fifa wird nach dem weltweit begrüssten Rücktritt nicht einfach sein. Und auch für Blatter stehen womöglich harte Zeiten bevor. Nachrichten aus Amerika bergen neue Brisanz.

Die Rücktrittsankündigung von Fifa-Präsident Jospeh Blatter hat in der Fussball-Welt und sogar der hohen Politik förmlich einen Stossseufzer der Erleichterung ausgelöst. Doch die Motive für den plötzlichen freiwilligen Abschied des kritisierten Dauerregenten im Weltverband scheinen trotz des zehn Absätze langen Statements des 79-Jährigen weiter nicht einwandfrei geklärt.

Berichte der Zeitung «New York Times» und des Senders ABC legen den Schluss nahe, dass Blatter nur auf juristischen Druck – und eventuell sogar in einer Kurzschlussreaktion agiert haben könnte. Das FBI soll auch gegen ihn ermittelt haben. Das berichtete am Dienstag die «New York Times» unter Berufung auf Ermittler.

FBI blockt ab

Die Zeitung hatte in der Vorwoche die Verhaftungen von führenden Fussball-Funktionären als Erste publik gemacht und den Anstoss zur neuen Eskalationsstufe der massiven Fifa-Glaubwürdigkeitskrise kurz vor Blatters dennoch geglückter Wiederwahl am Freitag gegeben.

Das FBI weigerte sich, die Berichte zu kommentieren. Auch aus Blatters Umfeld kommen Andeutungen. Die amerikanische Nachrichtenagentur AP zitierte dessen langjährigen Freund Walter Gagg: «Ich hatte ein sehr gutes Treffen mit ihm heute früh. Dann kamen die anderen Informationen aus den USA mit diesem und jenem.» Ein weiteres Indiz für unangenehme Nachrichten aus Amerika für Blatter.

Blatter selbst hat seine Demission so begründet: «Meine tiefe Fürsorge für die Fifa und ihre Interessen, die mir sehr am Herzen liegen, haben mich zu dieser Entscheidung bewegt.» Seine Tochter Corinne gab sich beim britischen Sender BBC als treibende Kraft für die Meinungsänderung aus – als Selbstschutz für ihren Vater.

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