Das US-Militär soll einem Medienbericht zufolge Geheimdienstanalysen über den Einsatz gegen die IS-Terrormiliz in Syrien und im Irak geschönt haben. Über 50 Geheimdienstmitarbeiter beschwerten sich, dass ranghohe Militärvertreter ihre Analysen umgeschrieben hätten.
So sei ein optimistischeres Bild des Einsatzes gezeichnet worden. Die militärische Stärke der IS-Terrormiliz und von Al-Kaida-Verbündeten sei heruntergespielt worden, berichtete die Nachrichtenwebsite «Daily Beast» am Donnerstag.
dDie Führungsebene des für den Einsatz zuständigen Militärkommandos US Central Command soll sich bemüht haben, die Geheimdienstberichte auf die Linie der Regierung zu bringen. Das Weisse Haus sprach in den vergangenen Wochen und Monaten stets von Fortschritten im Kampf gegen die IS-Miliz.
Im Juli schickten zwei ranghohe Geheimdienstanalysten den Angaben zufolge eine schriftliche Beschwerde an den Generalinspektor des US-Verteidigungsministeriums, in der sie auf die Missstände aufmerksam machten.
Die Berichte, von denen einige auch Präsident Barack Obama vorgelegt worden seien, hätten die IS-Miliz und Al-Kaida-Verbündete viel schwächer dargestellt, als dies in den Augen der Geheimdienstanalysten der Fall gewesen sei. Weitere 50 Analysten schlossen sich demnach der Beschwerde an.
Im Syrien-Krieg mächtig geworden
Die USA fliegen seit Sommer 2014 gemeinsam mit Verbündeten Luftangriffe auf IS-Stellungen im Irak und in Syrien. Für den Kampf am Boden setzt Washington auf die irakischen Streitkräfte, kurdische Verbände sowie die moderate Opposition gegen Syriens Staatschef Baschar al-Assad.
Der seit mehr als vier Jahren andauernde syrische Bürgerkrieg hatte den Aufstieg der Dschihadisten begünstigt, die mittlerweile grosse Gebiete in Syrien und im Irak unter ihrer Kontrolle halten. Trotz der Offensive gegen den IS sind grosse irakische Städte wie Mossul und Ramadi noch immer in der Hand der Extremistengruppe.