Die US-Modekette Gap zahlt ihren Angestellten einen höheren Mindestlohn als gesetzlich vorgeschrieben. Rund 65’000 Mitarbeiter in den USA würden in diesem Jahr einen Stundenlohn von neun Dollar, im kommenden Jahr dann von zehn Dollar bekommen, teilte Gap am Mittwoch mit.
So wolle das Unternehmen «geschultes, begeistertes und engagiertes Personal» umwerben – und halten. Den höheren Mindestlohn gibt es demnach für die Angestellten in allen Filialen von Gap sowie der Tochterunternehmen Banana Republic und Old Navy.
US-Präsident Barack Obama will den Mindestlohn in den USA auf 10,10 Dollar pro Stunde anheben. Das könnte einem Kongressbericht zufolge 900’000 Menschen über die Armutsgrenze hieven – aber auf der anderen Seite auch 500’000 ihren Arbeitsplatz kosten. Obama lobte am Mittwoch die Initiative der Modekette und rief den Kongress auf, die Mindestlohnerhöhung abzusegnen.
Gap lehnte es ab, die finanziellen Folgen der Mindestlohnerhöhung zu beziffern. Ein finanziell starkes und gesundes Unternehmen könne die höheren Kosten aber ohne Schaden der Anteilseigner verkraften, teilte Gap mit.
Unternehmenschef Glenn Murphy betonte, hier gehe es nicht um eine politische Entscheidung, sondern eine unternehmerische: «Wir investieren in unsere Beschäftigten, und wir erwarten, dass sich das doppelt und dreifach auszahlen wird.»