Die US-Notenbank Fed spielt bei der Straffung ihrer Geldpolitik auf Zeit. Obwohl sich die Wirtschaft im Aufschwung befindet und die Arbeitslosenquote auf dem tiefsten Stand seit sechs Jahren liegt, bekräftigten die Währungshüter in Washington ihr Niedrigzins-Versprechen.
Man werde bei der geplanten Normalisierung der Geldpolitik «geduldig» sein, und der Leitzins solle noch für «beträchtliche Zeit» nahe null bleiben, hiess es in einem Statement. Die neue Formulierung lässt dennoch darauf schliessen, dass eine Straffung der Geldpolitik näher rückt.
An den Märkten wird damit gerechnet, dass die Notenbank Mitte nächsten Jahres die Zinswende einläuten wird. Die Notenbanker selbst gehen im Mittel davon aus, dass der Leitzins Ende 2015 bei 1,125 Prozent liegen wird. Im September hatten sie noch einen Wert von 1,375 Prozent angepeilt.
Seit der letzten grossen Finanzkrise Ende 2008 liegt der Zins in einer historisch niedrigen Spanne zwischen 0,0 und 0,25 Prozent. Im Oktober hatte die Fed aber bereits ein milliardenschweres Anleihe-Kaufprogramm zur Stützung der Konjunktur beendet.