Nach der Empörung über Polizeigewalt gegen unbewaffnete schwarze Jugendliche bei einer Poolparty im US-Bundesstaat Texas hat der kritisierte Beamte seinen Dienst quittiert. Das Video des ausrastenden Polizisten machte im Internet die Runde.
Der Polizist ziehe damit die Konsequenzen aus seinem «nicht zu verteidigendem» Verhalten, sagte der Polizeichef von McKinney, Greg Conley, am Dienstag bei einer Pressekonferenz. «Unsere Politik, unsere Ausbildung, unsere Praxis unterstützen solch ein Verhalten nicht.»
Der Polizist sei bei seinem Einsatz «ausser Kontrolle» geraten, die anderen elf Beamten vor Ort hätten sich hingegen korrekt verhalten, sagte Conley weiter.
Fliehende Jugendliche
Auf dem Onlineportal Youtube war ein Video von dem Polizeieinsatz in McKinney, rund 50 Kilometer nördlich von Dallas, veröffentlicht worden. Es zeigt chaotische Szenen sowie einen weissen Beamten, der die Jugendlichen wüst beschimpft und sie auffordert, sich auf den Boden zu legen.
Später wirft und drückt er ein schwarzes Mädchen im Bikini mit dem Gesicht nach unten zu Boden und kniet auf seinem Rücken. Dann werden der Jugendlichen Handschellen angelegt. Gegen zwei schwarze Jungen, die ihr offenbar helfen wollen, erhebt der Polizist seine Waffe. Im Hintergrund rennen Jugendliche umher, um vor den Beamten zu fliehen.
Bereits suspendiert
Das Video verbreitete sich schnell im Internet und wurde auch wiederholt von US-Fernsehsendern gezeigt. Als Konsequenz wurde der Beamte am Wochenende suspendiert. Die Polizei teilte dazu zunächst mit, sie habe Beschwerden über Lärmbelästigung und miteinander kämpfende Jugendliche bei einer Poolparty erhalten und deshalb Beamte zu der Wohngegend geschickt.
Die Jugendlichen hätten «nicht in der Gegend gewohnt und auch keine Erlaubnis gehabt», sich an dem Schwimmbad aufzuhalten, erklärte die Polizei. Sie hätten sich «geweigert, den Ort zu verlassen».
In den vergangenen Monaten hatten Einsätze der US-Polizei gegen Schwarze immer wieder Zorn in der Bevölkerung hervorgerufen. Vielerorts gab es Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt.