US-Ratingagentur Moody’s senkt EU-Kreditwürdigkeit auf „negativ“

Angesichts der Schuldenkrise droht die Europäische Union ihre Bestnote bei der Kreditwürdigkeit zu verlieren. Die Ratingagentur Moody’s senkte den Ausblick von „stabil“ auf „negativ“.

Moody's Logo am Hauptsitz in New York (Bild: sda)

Angesichts der Schuldenkrise droht die Europäische Union ihre Bestnote bei der Kreditwürdigkeit zu verlieren. Die Ratingagentur Moody’s senkte den Ausblick von „stabil“ auf „negativ“.

Als Grund führte Moody’s in der Nacht an, dass die Topnoten der wichtigen Beitragszahler Deutschland, Frankreich, Grossbritannien und den Niederlanden inzwischen ebenfalls mit einem „negativen“ Ausblick versehen seien. Zusammen stünden diese Länder für rund 45 Prozent des Budgets der EU.

Moody’s schloss nicht aus, dass die EU mittelfristig ihre Bonitätsbestnote „Aaa“ einbüssen könnte. Bislang würden jedoch die wichtigsten Kriterien für das Triple-A-Rating noch erfüllt: eine konsolidierende Haushaltspolitik sowie die Kreditwürdigkeit und gegenseitige Unterstützung der 27 Mitgliedsstaaten.

Moody’s teilte zudem mit, die Höchstnote „Aaa“ für Deutschland, Frankreich, Grossbritannien und die Niederlande vorerst beizubehalten.

Eine schlechtere Bonitätsnote kann zu höheren Zinsen bei der Aufnahme frischen Geldes führen. Das passiert – wenn überhaupt – in der Regel allerdings erst, wenn mehrere Ratingagenturen den Daumen gesenkt haben. Neben Moody’s gibt es noch die grossen Spieler Standard & Poor’s sowie Fitch.

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