Angesichts der zunehmenden Bedrohung durch Hacker drängt die US-Regierung Internet-Unternehmen zum Austausch von Daten. Präsident Obama unterzeichnete einen Erlass, der den Informationsaustausch von Firmen untereinander sowie mit der Regierung vereinfachen soll.
Unternehmen sollen ihr Wissen über digitale Attacken und andere Bedrohungen bündeln und weiterreichen. Dazu sollen «Organisationen zur Analyse und Weitergabe von Informationen» (ISAO) geschaffen werden.
«Diese Cyberbedrohungen sind eine Herausforderung für unsere nationale Sicherheit», sagte Barack Obama bei einem Treffen an der Stanford-Universität zum Thema Cybersicherheit, zu dem mehr als 1000 Teilnehmende erwartet wurden. Bei gross angelegten Hackerangriffen könnten die öffentliche Sicherheit und die Wirtschaft Amerikas in Gefahr geraten. «Dies muss eine gemeinsame Mission sein.» Weder die Regierung noch die Privatwirtschaft könnten die Aufgabe allein lösen.
Seine Sicherheitsberaterin Lisa Monaco ergänzte: «Diejenigen, die uns online und in der physischen Welt schaden wollen, müssen wissen, dass wir sie finden werden.»
Apple-Chef Tim Cook sagte: «Es ist eine gewaltige Aufgabe, und kein Unternehmen und keine Organisation kann sie alleine bewältigen.» Deshalb sei die Zusammenarbeit mit der Regierung und dem Kongress wichtig.
Treffen als Stimmungsmesser
Nach den Enthüllungen über die Spionage des US-Geheimdienstes NSA und den Hacker-Angriffen auf das Filmstudio Sony Pictures wird das Treffen auch als Stimmungsmesser zwischen Internet-Unternehmen und Regierung gesehen. Neben Apple haben auch die Internet-Riesen Facebook, Google und Microsoft Vertreter geschickt.
Das Weisse Haus ist überzeugt, der gestiegenen Zahl der Hackerangriffe nur im Schulterschluss mit der Privatwirtschaft begegnen zu können. Diese sorgt sich seit den NSA-Enthüllungen aber, dass eine engere Zusammenarbeit mit der Regierung Nutzer abschrecken könnte.