Ein US-Soldat ist wegen besonders brutaler Morde und Verstümmelungen von drei Afghanen zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Allerdings hat er die Chance, bei guter Führung bereits nach achteinhalb Jahren wieder freizukommen, wie US-Medien am Freitag berichteten.
Die Gruppe von US-Infanteristen soll aus purer Mordlust Zivilisten getötet haben. Die Morde hatten sich zwischen Januar und Mai 2010 in der Provinz Kandahar ereignet, wo der 26-jährige Soldat und die vier Mitangeklagten als Infanteristen eingesetzt waren.
Der Verurteilte hatte den Medienberichten zufolge im Prozess angegeben, dass er lediglich einen der drei Afghanen getötet habe – und dies aus reiner Notwehr. Er gestand demnach aber ein, den Toten Finger abgeschnitten und sie behalten zu haben, um sie befreundeten Soldaten zu schenken oder missliebige Kameraden damit einzuschüchtern.
Der Soldat hatte vor dem Urteil bereits eineinhalb Jahre in Untersuchungshaft gesessen. Dies wurde ihm bei der Strafe gutgeschrieben. Er ist der bisher einzige der von US-Medien als „Kill Team“ bezeichneten Gruppe, der sich vor einem Militärprozess verantworten musste.
Drei der Mitangeklagten bekannten sich im Gegenzug für Strafmilderungen schuldig, zwei von ihnen sagten gegen den Hauptangeklagten aus. Das Verfahren gegen den fünften mutmasslichen Mittäter steht noch aus.