Die amerikanische Wetterbehörde NOAA erwartet eine Hurrikan-Saison mit weniger atlantischen Tropenstürmen als im langjährigen Schnitt. Doch Entwarnung geben die Meteorologen trotzdem nicht.
Man rechne von Juni bis Ende Oktober mit sechs bis elf Stürmen. Drei bis sechs davon dürften zu Hurrikans mit einer Windgeschwindigkeit von mindestens 120 Stundenkilometern anwachsen, gab die Behörde am Mittwoch bekannt. Dagegen erwarte man höchstens zwei schwere Hurrikans mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 180 Stundenkilometern.
Die NOAA-Chefin Kathryn Sullivan warnte vor allzu grossem Optimismus. «Eine Saison mit lediglich geringer Aktivität heisst nicht, dass Mutter Natur keine Schläge austeilt», sagte sie vor Journalisten in New Orleans.
Sie gab aber keine langjährigen Vergleichsdaten an. Unklar sei, wie viele Stürme tatsächlich auf Land treffen könnten.
In der Saison 2012 gab es 19 Tropenstürme an der Atlantikküste, ein Jahr später 13, wie aus NOAA-Statistiken hervorgeht. Ein Grund für die vergleichsweise ruhigen Erwartungen 2015 ist wohl das Klimaphänomen El Nino im Pazifik. Zugleich erinnerte Sullivan an den verheerenden Hurrikan «Katrina», bei dem im Sommer 2005 in New Orleans über 1800 Menschen ums Leben kamen.